Bauernvertreter gegen EU-Kürzungen

Nach der geplanten Kürzung im Agrarbudet der Europäischen Union warnen Bauernvertreter aus Ober- und Niederösterreich davor, auf dem Rücken von bäuerlichen Familienbetrieben einzusparen. Für einen Ausgleich soll der Bund sorgen.

Die Bauern in Ober- und Niederösterreich werden die die geplanten Kürzungen der EU im Agrarbudet am stärksten zu spüren bekommen. Am härtesten könnte es die Bio-Bauern treffen, die laut Bauernvertretern bisher am meisten von den Agrarförderungen der Europäischen Union profitierten.

„Wir sind keine Rasenmäher“

Drei von vier österreichischen Äckern liegen in den beiden Agrarbundesländern. Zudem werde jede zweite Milchkuh in diesen beiden Bundesländern gehalten, so der niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter und Agrarreferent Stephan Pernkopf (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in Linz: „Wir sind vor allem deswegen Bauern und Bäuerinnen, weil wir Lebensmittel produzieren. Wir sind keine Rasenmäher, die nur Landschaftspflege machen."

Signal an die Bundesregierung

Eine Kurskorrektur in der Agrarpolitik ist eine der Forderungen des sogenannten Zukunftspaktes, den Pernkopf gemeinsam mit seinem oberösterreichischen Amtskollegen Max Hiegelsberger (ÖVP) präsentierte. Dass sich mit den Bauernvertretern aus Ober- und Niederösterreich ÖVP-nahe Gruppen aus zwei ÖVP-geführten Bundesländern zusammentun ist kein Zufall. Beide sind sich einig, dass sie darin ein „gutes und eindeutiges Signal an die Bundesregierung“ sehen.

Hermann Schultes, Stephan Pernkopf, Max Hiegelsberger, Franz Reisecker

Land OÖ/Ernst Grilnberger

Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (beide Niederösterreich), Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker (Oberösterreich) mit dem „Zukunftspakt“

Als Zeichen gegen die Kürzungen unterzeichneten die Politiker und Bauernvertreter aus Ober- und Niederösterreich am Freitag in Linz einen sogenannten „Zukunftspakt“.

Warnung vor Abwanderung ins Ausland

Wenn die Agrarförderungen im EU-Budget gekürzt werden, geht Hiegelsberger davon aus, dass die Verluste innerhalb Österreichs ausgeglichen werden: „Wenn es zu einem Minus kommt, dann wird die Republik diese Mittel ausgleichen. Und da können wir uns doch darauf verlassen, dass diese Mittel kommen werden.“

Sollten die österreichischen Landwirte im Stich gelassen werden, so die Warnung der Bauernvertreter, werde die Lebensmittelproduktion ins Ausland abwandern.