Wasser aus Hausbrunnen mit Nitrat belastet

Das Wasser einzelner getesteter Hausbrunnen ist in OÖ laut Arbeiterkammer so stark belastet, dass es nicht mehr als Trinkwasser geeignet ist. Zurückgeführt wird eine überhöhte Nitratbelastung auf Überdüngung durch die Landwirtschaft.

Die Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer hat die Trinkwasserqualität von Hausbrunnen untersucht. Dabei wurde mitunter eine hohe Nitrat-Belastung festgestellt. 20 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher beziehen ihr Trinkwasser aus ihrem Hausbrunnen.

Zu hohe Nitrat-Werte etwa in Eferding und Sierning

In Eferding, Sierning oder auch in Steinhaus bei Wels haben die Wasserproben bei einzelnen Hausbrunnen eine Überschreitung des Grenzwertes für Nitrat ergeben. Unterhalb dieses Grenzwertes ist Nitrat ungiftig, heißt es beim Bundesministerium für Nachhaltigkeit. Gefahr bestehe für Säuglinge bis zum dritten Lebensmonat und für Menschen mit entarteter Darmflora. So könne es etwa bei Säuglingen zu Blausucht kommen.

Grenzwertüberschreitungen bei 115 Brunnen

Bei 115 der 572 von den Konsumentenschützern untersuchten Wasserproben lagen die Nitrat-Werte über dem zulässigen Höchstwert von 50 Milligramm pro Liter. Konsumentenschützerin Ulrike Weiß sagt zu den Untersuchungen: „Wir haben in ausgewählten Gemeinden mit starker Landwirtschaft angeboten, dass wir das Brunnenwasser testen und 572 Konsumentinnen und Konsumenten haben uns eine Wasserprobe abgegeben und diese haben wir dann auf Nitrat getestet." Einzelne Wasserproben seien dann auch noch zusätzlich auf Pestizide untersucht worden.

Wasser im Becken

ORF

20 Prozent der Oberösterreicher beziehen Wasser aus Hausbrunnen.

Überdüngung als Grund für Nitrat-Belastung

Die Konsumentenschützer machen die Überdüngung dafür verantwortlich: „Wir gehen davon aus, dass die landwirtschaftliche Nutzung und die Düngung der landwirtschaftlichen Produkte, von Mais, Getreide und Kartoffel zu dieser Nitrat-Belastung führen.“ Die Arbeiterkammer fordert Agrarförderungen an einen strengen Grundwasserschutz zu knüpfen.

Landwirtschaftskammer weist Kritik zurück

Man habe ein groß angelegtes Agrar-Umweltprogramm und biete ein breites Beratungs- und Bildungsangebot in Sachen Boden- und Trinkwasserschutz für die Bauern, heißt es von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Die Tests der Arbeiterkammer seien nur in einigen ausgewählten Problemgemeinden durchgeführt worden und keinesfalls repräsentativ.