Familienberatungsstellen bangen um Existenz

Weil sie weniger Förderungen vom Bund und auch vom Land erhalten, bangen die Familienberatungsstellen in Oberösterreich um ihre Existenz. 400 Beratungsstellen in ganz Österreich sollen von den Kürzungen betroffen sein.

Eine dieser Einrichtungen ist die Beratungsstelle „Miteinander“ in Linz, wo die Eltern, beeinträchtigter Kinder Unterstützung finden.
Bei „Miteinander“ fühlt man sich von der Politik alleingelassen. Die Beratungsstelle führt pro Jahr rund 3.000 Beratungsgespräche durch. „Ohne vorherige Ankündigung“ habe man bei der letzten Überweisung vom Familienministerium weniger Geld bekommen, Geschäftsführer Gerald Rechberger im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich: „Hochgerechnet auf das Jahr 2018 bedeutet das, dass wir etwa 5.000 Euro weniger erhalten.“

25.000 Euro weniger vom Land

Viel schlimmer seien jedoch die Kürzungen des Landes Oberösterreich, die im Herbst beschlossen wurden. 25.000 Euro weniger werde man Land erhalten, so Rechberger, was wiederum bedeute, dass man in Zukunft nicht mehr so viele Eltern beraten werden könne.

Die Leidtragenden sind daher laut Rechberger Eltern, die beeinträchtige Kinder haben und Beratung benötigen. Sie kommen aus ganz Oberösterreich nach Linz und erhalten psychische und juristische Unterstützung. Diese Kombination mache die Beratungsstelle „Miteinander“ in Linz einzigartig, so Rechberger. Seine Einrichtung ist eine von 400 Familienberatungsstellen in ganz Österreich, die von den Kürzungen betroffen ist.

Ministerium spricht von Spardruck

Familienministerin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) will sich zu den Einsparungen nicht äußern. In ihrem Ministerium verweist man auf den Spardruck. Sollte am Jahresende im Ministerium trotzdem Geld übrigbleiben, werde man die Situation neu bewerten, heißt es.