Lehrlinge: Bischof unterstützt Abschiebungsstopp

Der VFGH hat die Abschiebung eines 19-jährigen Afghanen verhindert, der während seiner Lehrausbildung zurück in seine Heimat gebracht werden sollte. Auch Bischof Manfred Scheuer unterstützt Abschiebungsstopps von Lehrlingen.

Seit Sonntag wurde versucht, die Entscheidung zu aufschiebenden Wirkung zu erhalten, so der Lehrherr des jungen Afghanen, der Malermeister Michael Großbötzl aus Ried im Innkreis im Gespräch mit Radio Oberösterreich am Dienstag.

Michael Großbötzl im Gespräch mit ORF-Redakteurin Eva Ziegler

„Schon im Abschiebebus gesessen“

Dann „ist er eigentlich schon im Abschiebebus gesessen“, dann habe der VFGH dem Antrag im letzten Moment stattgegeben und somit war die Abschiebung vorerst aufgeschoben. „Ich hoffe, dass nicht zu schockiert ist über die Erlebnisse und weiterarbeiten mag und kann“. Jetzt kann der 19-jährige Afghane den Ausgang seines Berufungsverfahrens in Österreich abwarten.

Unterstützung von Linzer Bischof

Die Phalanx jener, die einen Abschiebungsstopp von gut integrierten Lehrlingen fordern, wird unterdessen immer breiter und prominenter. Auch der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer fordert jetzt gemeinsam mit Caritas-Direktor Franz Kehrer einen solchen. Das humanitäre Bleiberecht komme zu selten zum Einsatz, mahnte der Bischof angesichts des jüngsten Falles. Und er ruft die Verantwortlichen im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl zur Sensibilität auf.

Anträge von afghanischen Asylsuchenden würden immer häufiger negativ entschieden, während die sicherheitspolitische Lage in Afghanistan immer schlechter werde. Es wäre höchst bedauerlich, wenn Asylpolitik mehr und mehr defensiv betrieben werde und Asylwerber nicht zuerst als konkrete Menschen, sondern als Bedrohung gesehen werden, so der Linzer Diözesanbischof.