Hochprozentiges für Jugendliche

Bei Testkäufen haben Jugendliche im Vorjahr erstmals seit längerem wieder leichter hochprozentigen Alkohol bekommen. Dennoch sind weder der zuständige Landesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) noch der Leiter der Suchtprävention beunruhigt.

Seit 2014 sind die jugendlichen Testkäufer im Alter zwischen 14 und 15-einhalb Jahren jedes Jahr in Begleitung ausgebildeter Erwachsener unterwegs. Alles ist streng geregelt, das Testverfahren genau ausgeklügelt. Im Auftrag des Landes sollen sie in Geschäften, in Tankstellenshops und in der Gastronomie und auf Festen testen, ob sie hochprozentigen Alkohol bekommen, der eigentlich erst von über 18-jährigen gekauft werden dürfte.

„Grundsätzlich können wir zufrieden sein“

Durchgeführt werden die Tests vom Institut für Suchtprävention. Dessen Chef Christoph Lagemann sagte im Interview mit dem ORF Oberösterreich am Donnerstag: „grundsätzlich können wir in Oberösterreich äußerst zufrieden sein“, auch wenn 2017 die Zahlen wieder leicht gestiegen seien. „Im Vergleich mit der Steiermark, Vorarlberg und der Schweiz haben wir die allerbesten Daten“.

Konkret: 2017 haben die Jugendlichen bei fast 1.000 Testkäufen in 22,6 Prozent der Fälle hochprozentigen Alkohol bekommen, 2016 war das nur in 17,4 Prozent der Fälle möglich. Eine Zunahme, aber noch nicht bedenklich, so Jugendschutzlandesrat Podgorschek: „Zufrieden kann man nie sein, aber ich bin Realist – die derzeitige Quote ist durchaus im internationalen oder nationalen Vergleich in Ordnung“.

Die Kontrollen in der derzeitigen Form soll es aber auch in Zukunft geben. Denn damit würden sowohl die Jugendlichen als auch ihre Eltern für das Problem sensibilisiert. Und den Verkäuferinnen und Verkäufern würde der Rücken gestärkt, wenn sie nach dem Alter Fragen und Ausweise verlangen.