VKB erwartet starkes Kreditwachstum 2018

Die oberösterreichische VKB-Bank erwartet für 2018 ein starkes Kreditwachstum und ein Halten ihrer aktuellen Ergebniszahlen. Das gab Generaldirektor Christoph Wurm bei der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag bekannt.

Dabei wurden auch die bereits im Februar vorläufig präsentieren Geschäftszahlen für 2017 offiziell präsentiert. Rückzahlungen von Negativzinsen drückten das Betriebsergebnis auf 13,3 Mio. Euro.

Die VKB musste Kreditkunden Negativzinsen in Höhe von 4,6 Millionen Euro zurückzahlen. Dies führte zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses um 29 Prozent von 18,7 auf 13,3 Mio. Euro. Der Rückgang beim EGT sei „durch das hervorragende Kreditrisikomanagement“ mit einem Minus von 19,4 Prozent von 13 auf 10,5 Mio. Euro geringer ausgefallen. Wurm sprach von einem „soliden Ergebnis“.

Konzernjahresüberschuss gesunken

Der Konzernjahresüberschuss ist 2017 von 10,1 auf 9,5 Mio. Euro gesunken. Die Bilanzsumme stieg um 1,1 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote erreichte 16,2 Prozent, im Jahr davor 16,4 Prozent. Einlagen (2,36 Mrd. Euro) und Ausleihungen (2,21 Mrd. Euro) stiegen jeweils geringfügig um 0,5 Prozent. Das ergibt ein Primärgeschäftsvolumen von rund 4,57 Mrd. Euro.

Fixzinskredite werden kritisch gesehen

Bei den Wohnbaukrediten ist die VKB 2017 laut Wurm „deutlich über dem Markt“ gewachsen. Das Volumen wuchs um 5,6 Prozent auf 998,8 Mio. Euro. Wurm empfiehlt bei Wohnbaukrediten auf „vernünftige Laufzeiten“ zu achten. Derzeit gebe es aufgrund der Niedrigzinsphase viele Empfehlungen für Fixzinskredite. „Fixzinsvereinbarungen sind aber kein Patentrezept und nur unter bestimmten Rahmenbedingungen und für einen Teil der Gesamtlaufzeit sinnvoll“, sagte Wurm. Zu lange Laufzeiten von über 30 Jahren und länger seien in der Regel äußerst ungünstig für Kunden. Die ursprünglichen Signale einer möglichen Abkehr von der Niedrigzinspolitik hätten sich wieder in eine andere Richtung entwickelt, es werde nur „ganz leichte Anstiege“ bei den Zinsen geben.

Kreditgeschäft: Plus von vier Prozent erwartet

2018 werde das Wohnbaukreditvolumen bei der VKB zurückgehen. Ein Grund dafür seien die gestiegenen Immobilienpreise. Insgesamt rechnet Wurm aber mit einem Plus von rund vier Prozent beim Kreditgeschäft, wenn die positive Konjunktur anhält. In den ersten vier Monaten des Jahres 2018 verzeichnete die VKB ein Wachstum von zwei Prozent. Man spüre eine sehr breite Konjunktur, die sich noch „ein Stück weit verflachen“ werde. Daneben gebe es aber eine Reihe von geopolitischen Risiken, wie etwa die Entwicklung von den USA, deren Auswirkungen schwer einschätzbar seien, so Wurm.

459 Mitarbeiter und 145-jähriges Jubiläum

Die Zahl der VKB-Filialen ist 2017 mit 34 gleich geblieben. Die Mitarbeiteranzahl ist leicht um 18 auf 459 gesunken und solche leichten Rückgänge seien auch zukünftig aufgrund der veränderten Berufsbilder und Prozesse sowie der stärkeren Automatisierung zu erwarten. Die Filialanzahl werde konstant bleiben, Wurm kann aber nicht „die eine oder andere“ Reduktion ausschließen. Die VKB feiert heuer das 145-jährige Jubiläum als Genossenschaft. Im Jahr 1873 gegründet, wird das Institut seit 1981 als AG geführt. Alleinaktionär ist die Volkskredit Verwaltungsgenossenschaft mit 31.500 Mitgliedern.