Laut SPÖ fast 400 Polizisten zu wenig

In Oberösterreich fehlen laut SPÖ Oberösterreich derzeit 383 Vollzeitpolizisten. Das bedeute, dass derzeit acht Polizisten die Arbeit von neun erledigen würden. Kritisiert wird die Personalpolitik in den vergangenen Jahren.

Knapp 3.500 Polizisten und Polizistinnen brauche es in Oberösterreich um die Dienste in den Polizeiinspektionen und bei Sondereinheiten bewältigen zu können. Derzeit würden jedoch 383 Vollzeitpolizisten fehlen, heißt es bei der SPÖ Oberösterreich, die auf Zahlen aus dem Innenministerium nach einer parlamentarischen Anfrage verweist.

SPÖ-Sicherheitssprecher: „Viel verschlafen worden“

Das Minus sei auch auf Karenzzeiten und Langzeitkrankenstände zurückzuführen. Der größte Teil entfalle auf Dienstzuteilungen zu anderen Einheiten wie beispielsweise zur Cobra, zur Hundestaffel oder zur Bereitschaftseinheit, so die SPÖ. 112 Polizistinnen und Polizisten würden durch diese Dienstzuteilungen aktuell für den beruflichen Alltag in den Polizeiinspektionen fehlen.

SPÖ Sicherheitssprecher Landtagsabgeordneter Hermann Krenn, der selbst Polizist ist, spricht davon, dass in den vergangenen zehn Jahren viel verschlafen worden sei: „Alles was jetzt gemacht wird ist ein krampfhaftes Nachholen, weil man vielleicht Jahre nicht zugehört hat, wenn Leute aus der Praxis gesagt haben, passt auf, da müssen wir hinschauen.“ Es sei stets nur darum gegangen Planstellen einzusparen, das Geld nicht hergeben zu müssen – so sei es zur jetzigen Misere gekommen.

SPÖ: 250 neue Polizisten jährlich notwendig

Um die derzeitige Situation und die jetzt anstehende Pensionierungswelle kompensieren zu können brauche es jedes Jahr 225 bis 250 neue Polizisten und das bis zum Jahr 2022, so der sozialdemokratische Polizeigewerkschafter Norbert Höpoltseder. Auffallend und zusätzlich verschärfend sei auch der Umstand, dass die Zahl jener Polizisten, die ihren Beruf aufgeben, zunehme. SPÖ-Klubvorsitzender Christian Makor ärgert sich darüber, dass von Seiten der Politik in den vergangenen Jahren immer wieder zusätzliche Polizeikräfte versprochen worden seien, die Realität aber anders aussehe. Die Personallücke sei seit dem Vorjahr noch größer geworden, so Makor.