Erotik trifft auf Gebirge und Strand

Leuchtende Landschaftsbilder, Akte und Alltagszenen auf Leinwand sowie Marmortafeln gibt es derzeit in der Galerie Schloss Parz bei Grieskirchen zu sehen. Gezeigt werden Werke des Malers Hubert Schmalix und des Bildhauers Peter Niedertscheider.

In den 1980er Jahren war Hubert Schmalix mit Künstlern wie Alois Mosbacher, Siegfried Anzinger und Herbert Brandl Teil der provokativen Bewegung der „Neuen Wilden Malerei“. Heute zählt Schmalix zu den international bekanntesten österreichischen Malern.

Hubert Schmalix

Galerie Schloss Parz

Spiel mit kitschigen Heimatmotiven

Romantische Landschaftsmotive wie die „klappernde Mühle am rauschenden Bach“, Nadelbäume im Gebirge und Holzhütten sind in der Galerie zu sehen. Schmalix, der in Los Angeles (USA) lebt, spielt mit kitschigen Heimatmotiven, so Galeristin Barbara Wetzelmayr: „Wir sind sehr stolz, ihn präsentieren zu dürfen, da er in den USA lebt, ist er gar nicht so leicht greifbar in Österreich.“

Die flächigen Arbeiten beinhalten Linien, Trennungen, klare Farben und Strukturen. Hubert Schmalix hat die Welt bereist, lebte in Sidney und auch auf den Philippinen, wo er seine Frau kennenlernte. Sie wurde zu seiner Muse. Wie bunte orientalische Teppiche sehen die Hintergründe seiner Aktbilder aus. Seine Ehefrau steht meist Model für seine erotischen Frauendarstellungen.

Schwere Kunstwerke aus Carrara-Marmor

Im Kontrast dazu zeigt die Galerie Schloss Parz Tafelbilder von Peter Niedertscheider. Für seine Werke benötigt man einen starken Nagel oder Dübel, wenn man sie an die Wand hängen möchte: Aus Carrara-Marmorplatten sind die Kunstwerke, die an Gemälde erinnern. Relief nennt man diese Kunstform, eine Mischung aus Bildhauerkunst und Malerei.

Peter Niedertscheider

Isabella Minniberger

Seine Motive zeigen Alltagssituationen, Strandszenen, junge Menschen, die mit ihren Handys Fotos von klassischen Kunstwerken in Museen machen, so Galeristin Barbara Wetzelmayr: „Der Künstler bringt seine Fotografien auf die Marmorplatten, dann graviert er in die Platte hinein. Diese Platten bearbeitet er, als wären sie eine Leinwand, allerdings nicht mit dem Pinsel, sondern mit der feinen Gravurnadel. Der Marmor wird geritzt, graviert und poliert. Und so kommen die Grautöne des Kalksteins zur Geltung. Der harte Stein wirkt plötzlich weich und malerisch“.

Licht spielt eine große Rolle

Der 1972 in Lienz geborene Osttiroler hat bei Bildhauer Alfred Hrdlicka und bei Lichtkünstlerin und Österreich-Vertreterin der Biennale 2017, bei Brigitte Kowanz studiert. Licht spielt eine große Rolle, wenn man seine Marmorreliefs betrachtet: „Eine optimale Ausleuchtung ist wichtig, damit diese feinen Gravuren zur Geltung kommen.“ Die Ausstellung in der Galerie Schloss Parz ist bis 17. Juni zu sehen.

Isabella Minniberger; ooe.ORF.at