Wenn Schnarchen zur Lebensgefahr wird
Das Schnarchen ihres Mannes brachte Frau Ebenhofer schon in vielen Nächten um den Schlaf. Es war aber nicht der Lärmpegel, der sie eines Nachts beunruhigte. „Meine Frau dachte, ich würde ersticken“, erzählt Karl Ebendorfer. Der Atem des Innviertlers setzte immer wieder aus.
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Ab fünf gemessenen Atemstillständen pro Stunde spricht man von der Krankheit namens „Schlafapnoe“. Der Sauerstoffmangel unterdrückt nicht nur den Tiefschlaf. „Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen, es kommt zu Herz-Rhythmus-Störungen, das kann bis zu Schlaganfällen führen“, sagt Lungenarzt Franz Wimberger. Im Schlaflabor des Linzer Ordensklinikums Elisabethinen wird die Atmung an der Nase, am Brustkorb und am Bauch sowie die Sauerstoffkonzentration im Blut gemessen.
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Die Ursache für die Atemaussetzer ist ein zu enger oder instabiler Atemweg zwischen Gaumen und Kehlkopf. Oft bedingt durch chronisches Übergewicht. „Bewegung und regelmäßige Schlafenszeiten helfen schon“, so Lungenarzt Josef Bolitschek. Weitere Abhilfe schafft das Tragen einer Überdruckmaske: Viele Betroffene - auch Karl Ebenhofer - schlafen mit einer speziellen Maske, die für einen leicht positiven Luftdruck sorgt. Das verhindert, dass sich der Atemweg verschließt.
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Für Patienten, die mit der Maskenatmung nicht zurecht kommen, gibt es eine neue Alternative: den so genannten Zungenschrittmacher. Über einen Stimulator wird eine Einatmung stimuliert. Die Zunge schiebt sich dadurch nach vorne. „Das ist eine klassische Methode und die Ergebnisse sind sehr gut“, sagt Primar Bolitschek.
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Das Schnarchen und die Apnoe können die Betroffenen schon mit einem gesunden Lebensstil gut beeinflussen. Auch dem Partner zuliebe - denn der Lärmpegel beim Schnarchen kann die Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw erreichen.