Energie AG und Linz AG lösen Enamo auf

Die Energie AG und die Linz AG lösen ihre gemeinsame Tochtergesellschaft Enamo auf. Aus rechtlichen Gründen könne der Stromvertrieb nicht mehr gemeinsam abgewickelt werden, gaben die Unternehmen am Montag bekannt.

Es sei zwar tatsächlich eine Scheidung, aber eine einvernehmliche, gänzlich ohne Rosenkrieg, denn Energie AG und Linz AG betonen, die Enamo GmbH aus rechtlichen Gründen aufzulösen. Das Wettbewerbsrecht wurde geändert, daher darf eine Mutter- und eine Tochtergesellschaft nicht das gleiche Produkt in diesem Fall Strom - anbieten. Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider erklärt: „Wir dürfen jetzt nicht mehr in der Enamo und in den Mutterhäusern Stromdienstleistungen erbringen.“

Hindernis Datenschutz

Zudem dürfen durch die neue Datenschutz-Grundverordnung Kundendaten nicht in beiden Betrieben gespeichert werden. Energie-AG-Generaldirektor Werner Steinecker sagt: „Auch die kartellrechtlichen Notwendigkeiten jüngster Natur, die Klimaschutzvorgaben der neuen Bundesregierung - all das hat im alten Design der Enamo keine Platz mehr gehabt.“

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Aus rechtlichen Gründen müssen Energie AG und Linz AG die gemeinsame Stromvertriebstochter Enamo auflösen

Die 2007 gegründete Enamo GmbH wird bis Ende März 2019 auf die Muttergesellschaften Energie AG und Linz AG aufgeteilt, wie ist allerdings noch nicht klar. Bisher hielt die Energie AG rund zwei Drittel, die Linz AG ein Drittel der Anteile. Alle 65 Mitarbeiter sollen bei den beiden Muttergesellschaften unterkommen und für die Kunden soll sich nichts ändern, betonen beide Stromanbieter. Sie bekommen den Strom künftig je nach Versorgungsgebiet von der Muttergesellschaft.

Kundenbindung

Sowohl Energie AG als auch Linz AG befürchten jedoch, dass Billiganbieter jetzt um die rund 600.000 Enamo-Kunden werben. Die Kunden will man teils in persönlichen Gesprächen halten.

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