„Sehr erfolgreiches“ Geschäftsjahr für Sparkasse

Die Sparkasse OÖ hat ein „sehr erfolgreiches“ Geschäftsjahr 2017 hinter sich. Das Ergebnis vor Steuern betrug im abgelaufenen Jahr bei einer Bilanzsumme von zwölf Milliarden Euro 83,3 Millionen (2017: 37,1 Millionen) Euro.

Der Jahresüberschuss der Sparkasse OÖ nach Steuern wurde bei einer Pressekonferenz am Donnerstag mit 68 Millionen (2016: 23 Mio.) Euro angegeben. Die Zahlen seien mit jenen des Vorjahres aber nicht vergleichbar, betont man bei der Sparkasse. Gründe seien etwa die neue Bilanzierungsmethode (IFRS statt UGB) sowie Einmalbelastungen wie etwa 20 Mio. Euro an Bankensteuer.

„Gute und stabile Ertragslage“ für heuer erwartet

Für heuer erwartet die Sparkasse, deren Kundenzahl 2017 um rund 10.000 auf 420.000 gestiegen ist, erneut eine „gute und stabile Ertragslage“. Die Primärmittel stiegen um 1,7 Prozent auf 9,27 Mrd., bei den insgesamt betreuten Kundengeldern gab es ein Plus von 3,4 Prozent auf 17,04 Mrd. Euro.

Maximilian Pointner, Dr. Michael Rockenschaub, Herbert Walzhofer

Sparkasse OÖ

Maximilian Pointner, Michael Rockenschaub, Herbert Walzhofer

Das Volumen der Kundenkredite stieg um 2,1 Prozent auf 8,17 Mrd. Euro, das gesamte betreute Finanzierungsvolumen um 2,9 Prozent auf 9,85 Mrd. Die Eigenmittel wurden um 2,3 Prozent erhöht und liegen etwas über einer Mrd. Euro, die Kernkapitalquote wird mit 15 Prozent (2016: 14,2 Prozent) beziffert. Die Zahl der Filialen blieb stabil bei 162, der Personalstand stieg um 21 auf 1.685 Mitarbeiter.

OGH-Urteil

Das OGH-Urteil, wonach die Banken bei der Berechnung des Kreditentgelts auch negative Zinsen berücksichtigen müssen, habe sich zunächst mit einem „Erstaufwand“ von elf Mio. Euro zu Buche geschlagen. Nun werden jährlich fünf Mio. Euro dafür budgetiert. „Die Branche kann nur hoffen, dass der Euribor nicht noch tiefer geht“, so CEO Michael Rockenschaub.

Er erwartet zudem, dass wohl über kurz oder lang eine Musterklage irgendeiner Gemeinde kommen werde und „irgendeine Bank wird es treffen“, was er aber gelassen sieht. Denn er glaube nicht, dass für Gemeinden die gleichen Konsumentenschutzregeln anzuwenden seien wie für Privatkunden. Noch eine Auswirkung hatte die aktuelle Zinslage: Rund eine Million Euro musste die Bank 2017 an „Verwahrungsentgelten“ - der Ausdruck „Strafzinsen“ wird vermieden - zahlen.

Datenschutzgrundverordnung

Was die Datenschutzgrundverordnung angeht, haben bereits rund 60 Prozent der Kunden das entsprechende Formular unterschrieben, berichtete der für Retail zuständige Vorstand Herbert Walzhofer. Bis zum Stichtag am 25. Mai sollen es 75 bis 80 Prozent sein. Um das Ziel von 100 Prozent zu erreichen, sei es ab Mitte April auch möglich, via Online-Banking-Plattform George zuzustimmen.

Sparkasse fühlt sich als „Technologieführer“

Mit George ist die Sparkasse sehr zufrieden und fühlt sich als „Technologieführer“. Allerdings nutzt nur rund die Hälfte der etwa 300.000 Girokonto-Inhaber das Tool. Selbst ein Viertel der 14- bis 21-Jährigen kommuniziere nicht online mit der Bank. 80 Prozent der Kunden besuchen zumindest einmal im Monat eine Filiale. „Dass es nur mehr digital gehen wird, sehe ich nicht“, schätzt daher Finanzvorstand Maximilian Pointner.

Immer mehr Barabhebungen

Diese Zurückhaltung beim Onlinebanking ist laut Rockenschaub aber ein bundesweites Phänomen - wie die Österreicher auch unverändert an ihrem Bargeld zu hängen scheinen. Letzteres verdeutlichen die von der Sparkasse betriebenen Bankomaten im Einkaufszentrum PlusCity in Pasching: Dort zählte man im 1. Quartal 2017 rund 102.000 Barabhebungen, im ersten Vierteljahr 2018 bereits 120.000 - „und das, obwohl man überall mit Karte bezahlen kann“.

Rockenschaub führt das einerseits auf den Wunsch nach Intimsphäre zurück und andererseits darauf, dass man so leichter den Überblick über seine Ausgaben wahren könne. Eine Abschaffung des Bargeldes sei für ihn daher kein Thema.

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