Zum achten Mal Rekordgewinn für Oberbank

Die Linzer Oberbank hat 2017 zum achten Mal in Folge einen Rekordgewinn eingeheimst. Der Jahresüberschuss vor Steuern legte gegenüber 2016 um neun Prozent auf 238,9 Mio. Euro zu, nach Steuern betrug der Zuwachs 10,6 Prozent auf 200,5 Mio. Euro

Sehr viel Luft nach oben sieht Oberbank-Chef Franz Gasselsberger aber nicht mehr: „Wenn wir 2018 wieder das ausgezeichnete Ergebnis erreichen könnten, dann würde ich das als Erfolg sehen - wir haben 2017 wirklich davon profitiert, dass die Rahmenbedingungen günstig waren“, sagte er am Mittwoch bei der Bilanzpräsentation in Linz. Die Stimmung in den Unternehmen sei so gut, wie schon lange nicht mehr, bei den Privatkunden sei der Trend zu Immobilien ungebrochen.

Erfolg bei Kosten-Ertrags-Relation

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte sich die Kernkapitalquote der Oberbank um 0,76 Prozentpunkte von 16,27 auf 17,03 Prozent. Bei der Kosten-Ertrags-Relation schnitt die Bank mit „erstmals unter 50 Prozent“ (49,9 Prozent) besser ab als der Gesamtmarkt, der laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) zuletzt eine Quote von 66 Prozent auswies. Nach drei Kapitalerhöhungen, die den Streubesitz von 19 auf 31 Prozent ausweiteten, hat Gasselsberger diesbezüglich laut Eigenangaben vorerst keine weiteren Ambitionen mehr.

Die Kasse sei jedenfalls gut gefüllt und die internationale Expansion der Regionalbank, die 2005 eingeleitet wurde, werde mit Hochdruck fortgesetzt, hieß es. Im umliegenden Ausland ist die Oberbank mit ihren Filialen vor allem in Deutschland (28) und Tschechien (21) vertreten, aber auch in Ungarn (12) und der Slowakei (3). Von den insgesamt 161 Zweigstellen liegen bereits 64 außerhalb Österreichs, also nur 97 innerhalb (davon 27 in Wien). Bis 2020 waren zuletzt insgesamt 175 Filialen das erklärte Ziel.

Neue Standorte im In- und Ausland

Heuer sollen zehn bis elf weitere Standorte dazukommen - acht davon in Deutschland, eine oder zwei in Wien und eine in Budapest. Die Oberösterreicher wagen sich dabei erstmals in die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Sachsen; parallel dazu verstärken sie ihre Präsenz in Hessen. In Bayern ist die Oberbank bereits stark vertreten.

„Der deutsche Markt ist in einem unglaublichen Umstrukturierungsprozess - das haben wir vor drei, vier Jahren bereits erledigt“, berichtete Gasselsberger. So seien etwa die deutschen Sparkassen „deutlich überfilialisiert“. Die Oberbank selbst hat - neben der Neueröffnung von Standorten an strategisch wichtigen Stellen - auch Zweigstellen zusammengelegt: Thalheim und Wels-Pernau wurden im abgelaufenen Jahr mit Wels-Ringstraße vereint, weiters wurden Linz-Hauptplatz mit der in unmittelbarer Nähe gelegenen Filiale Linz-Donaulände sowie Opava mit Ostrau zusammengeschlossen.

In Oberösterreich sei die Konsolidierung des Filialnetzes damit abgeschlossen, hieß es heute. Die Oberbank beschäftigte 2017 im Schnitt 2.050 Mitarbeiter (2016: 2.049) und ist die größte Regionalbank der 3-Banken-Gruppe, zu der auch die Bank für Kärnten und Steiermark (BKS Bank AG) und die Bank für Tirol und Vorarlberg AG (BTV) gehören.

Bilanzsumme um 8,7 Prozent gestiegen

Die Bilanzsumme der Oberbank stieg 2017 um 8,7 Prozent auf 20,8 Mrd. Euro, das Kreditvolumen nahm um 7,1 Prozent auf 14,8 Mrd. Euro zu - 3,1 Mrd. Euro davon entfielen auf Privatkredite (plus 6,1 Prozent). Das gesamte Zinsergebnis verbesserte sich um 7,7 Prozent auf 387,5 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen erhöhten sich gegenüber dem Jahr davor von 25 Mio. auf 28,4 Mio. Euro, die Wertberichtigungsquote von 0,16 auf 0,19 Prozent.

Der Anteil der notleidenden Kredite am Kreditvolumen hingegen sei von 3,35 auf 2,59 Prozent gesunken. Der Anstieg des Personalaufwands um 6,8 Prozent auf 164,4 Mio. Euro sei „praktisch zur Gänze“ auf die neue Mitarbeiter-Beteiligungsstiftung zurückzuführen, für die die Oberbank zehn Millionen Euro bereitgestellt habe.