Sicherheitsfirma bedauert Vorfall

Das brutale Vorgehen zweier Kontrolleure bei der Ticketkontrolle eines Fahrgastes schlägt auch fünf Tage danach noch hohe Wellen. Am Montag nahm dazu erstmals der Geschäftsführer der betroffenen Sicherheitsfirma dazu Stellung.

Wie berichtet war vergangenen Mittwochabend ein Tiroler mit seinem Kurzstrecken-Fahrschein in Linz eine Station zu weit mit der Straßenbahn gefahren, was bei der Ticketkontrolle dann zur Eskalation geführt hatte, bei der der Tiroler von den Kontrolleuren zu Boden gedrängt und gewürgt worden war . Gegenüber ORF OÖ Redakteurin Bettina Graf betonte der Geschäftsführer der betroffenen Sicherheitsfirma, Martin Wiesinger: „Zuerst muss ich sagen, dass mir dieser Vorfall in der Intensität unendlich leid tut, was ich auch dem Bürgermeister und dem Auftraggeber bereits ausgedrückt habe.“

Fehlverhalten auf beiden Seiten

Der Vorfall selber sei eine Kombination aus zwei Dingen, wie Martin Wiesinger meint: „Das eine ist eine eklatante Fehlleistung der Kontroll-Organe, das andere ist ein Fahrgast, der ohne Fahrschein gefahren ist und versucht hat, sich der Kontrolle auf alle möglichen Arten zu entziehen.“ Der Fahrgast habe den Kontroll-Organen den Ausweis nicht gezeigt und danach sei er davon gegangen: „Er hat es schlicht unmöglich gemacht, dass unsere Mitarbeiter den Job richtig machen, was aber deren Verhalten in keiner Weise entschuldigen kann.“

Mitarbeiter von Dienst suspendiert

Auf die Frage inwieweit die beiden Mitarbeiter bereits befragt worden seien, und was mit ihnen passieren werde, meint Wiesinger: „Die Mitarbeiter sind selbstverständlich bereits befragt worden. Sie sind selbstverständlich auch von diesem Dienst suspendiert und werden bei der Linz AG auch nicht mehr eingesetzt werden.“
Ansonsten gebe es eine offizielle Ermittlung, den Ermittlungsergebnissen könne er nicht vorgreifen. Mit dem betroffenen Tiroler versuche man Kontakt aufzunehmen, so Wiesinger. Allerdings würde die Polizei dessen Namen aus Datenschutzgründen nicht herausgeben. Was die Sicherheitsfirma angeht, spricht der Geschäftsführer von einem bereits entstandenen Imageschaden.

Keine Interviews der Linz AG am Montag

Sämtliche Interviewanfragen am Montag bei der Linz AG wurden abgelehnt, die Begründung: Das laufende Verfahren nach dem Vorfall und die ebenfalls laufenden Überlegungen, die Kontrollen wieder durch eigenes Personal durchführen zu lassen.