Entwicklungsstörungen im Vormarsch

Entwicklungsstörungen bei Kindern sind im Vormarsch begriffen, in Oberösterreich ist eines von zehn Kindern davon betroffen. Dabei geht es meist um die Bereiche Sprache, Aufmerksamkeit und Soziale Interaktion.

Im Ordensklinikum der Barmherzigen Brüder in Linz beraten Fachärzte hilfesuchende Eltern, deren Kinder Sprach- oder Sprechstörungen haben und behandeln gemeinsam mit Psychologen die jungen Patienten.

„Störungen beeinflussen Familien sehr stark“

Es gebe eine Vielzahl unterschiedlicher Entwicklungsstörungen, so Johannes Hofer vom Institut für Sinnes- und Sprachneurologie im Interview mit ORF-Redakteurin Barbara Duftschmid: „Dazu gehören zum Beispiel Sprachentwicklungsstörungen, Lernstörungen, Intelligenzminderung, aber auch der große Bereich der Autismus-Spektrum-Störung. Diese Störungen beeinflussen die Familien in einer oft ausgesprochen intensiven Art und Weise, sodass eine frühe Hilfe ganz entscheidend ist.“

Einfluss von neuen Medien auf die Kinder

Die häufigsten Entwicklungsstörungen würden Sprache und Sprechen, Aufmerksamkeit und soziale Interaktion betreffen, so Hofer. Neue Medien hätten auch Einfluss auf die Kinder: „Aber dieser Einfluss bezieht sich nicht nur auf das Thema Medien, sondern auf die Frage, wie diese Medien angewandt werden und in welcher Art und Weise es den Kindern beigebracht wird, damit umzugehen.“

Eine intensive Auseinandersetzung der Eltern mit den Kindern sei ganz entscheidend. Dabei gehe es aber nicht darum, irgendwelche pädagogischen Bücher auswendig zu können und sich danach zu richten, sondern sich Zeit für das Kind zu nehmen, so Hofer.