Nordico widmet sich umstrittener Statue
Es ist eine Ausstellung, die vor allem eines zum Ziel hat, die hitzigen Debatten rund um die Bauernberg-Aphrodite ruhen zu lassen und das Publikum des Stadtmuseums Nordico in einem sachlichen Kontext zu informieren, sagt Ausstellungskuratorin Birgit Kirchmayr: „Ich gehe einfach davon aus, dass die Aphrodite zu einem Symbol geworden ist, wie man mit dem umzugehen hat, das aus der NS-Zeit– sowohl materiell als auch ideell – noch vorhanden ist.“ Es gehe darum, wie sich eine Stadt dazu positionieren könne.
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Statue als Geschenk Hitlers entlarvt
Die umstrittene Statue der Göttin der Liebe misst keine zwei Meter und stammt vom Künstler und NSDAP Mitglied Wilhelm Wandschneider. Sie ist eine Kopie jener Figur, die einst von Adolf Hitler bei der Großen Deutschen Kunstausstellung gekauft wurde.
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Jahrzehntelang war die Figur für Passanten am Bauernberg einfach nur eine Statue. Bis sie dann von Linzer Kunststudenten als Geschenk des Führers an die Stadt Linz entlarvt wurde. Diese reagierte mit der sofortigen Entfernung der knapp zwei Meter großen Bronzestatue, die daraufhin ins Depot wanderte. Alles das ist in der Ausstellung im Nordico dokumentiert. Erklärt wird auch, warum sich die Stadt Linz ganz bewusst dafür entschieden hat, die Statue jetzt und auch in Zukunft im Museum zu zeigen.
„Betrachter nicht alleine lassen“
Für Julius Stieber, Kulturdirektor der Stadt Linz, gehört es zum Auftrag der Museen und des Archivs der Stadt Linz die Geschichte der Statue anhand der historischen Fakten zu erzählen und den Betrachter nicht allein zu lassen: „Genau das wäre am Bauernberg passiert. Man hätte den Betrachter allein gelassen und man wäre Gefahr gelaufen, extreme Kreise anzuziehen, wenn auch unabsichtlich und das wollte man auf jeden Fall vermeiden."
Aphrodite wird in Dauerausstellung integriert
Nach der Ausstellung wird die Aphrodite in die Dauerpräsentation des Nordico integriert. Am Bauernberg wird ab kommender Woche mit einer Hinweistafel der historische Sachverhalt der Bronzefigur erklärt.