Auf der Suche nach Mut für die Zukunft
Fragen wie ‚Wo steckt der Schlüssel zu Mut?‘, ‚Kann man mutig sein üben?‘ oder ‚Ist Mut der Kit, der die Gesellschaft zusammenhält?‘ haben sich Persönlichkeiten gewidmet, die in ihrem Leben bereits großen Mut bewiesen haben.
„Irgendwer wird schon was machen“
Unter ihnen der Regisseur und Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky, der seine Mut machenden Botschaften am liebsten subtil in seinen Filmen verpackt: „Wo stehe ich auf, wo sage ich was, wo erhebe ich meine Stimme? Das ist in einer Gesellschaft wie der unseren schwer. Da gibt es auch psychologische Untersuchungen, aus denen wir lernen, je größer die Gruppe ist, desto weniger ist die Zivilcourage des einzelnen, weil man sich immer denkt, warum soll ich da was sagen - es gibt so viele andere, da wird schon irgendwer etwas machen.
Vorbildwirkung des Mutes
Für den Wissenschafter Markus Hengstschläger hat Mut viel mit Hinschauen zu tun – und mit Selbstbewusstsein: „Je mehr Menschen wir haben, die aufstehen und sagen ‚so geht´s nicht‘, umso mehr Menschen wir haben, die sich für andere mutig einsetzen, umso eher wird die Welt funktionieren. Ich glaube, dass das in Wirklichkeit der Kitt ist, der die Gesellschaft zusammenhalten wird."
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Für Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) sind Vorbilder entscheidend: „Menschen, die aufstehen, die sich auch trauen, Dinge anzusprechen. Die vielleicht noch nicht überall akzeptiert werden. Und es braucht einen Rahmen, auch einen demokratischen Rahmen, der diese Möglichkeiten zulässt und bietet.“
"Ich musste etwas ändern“
Als „Pianist aus den Trümmern“ ist Aeham Ahmad weltweit berühmt geworden. Mit seiner Musik trotzte er in Syrien dem Krieg. Er spielte in Damaskus inmitten der Ruinen, um den Menschen, vor allem den Kindern, Mut zu machen. Für ihn war sein Verhalten aber keine Frage des persönlichen Mutes: „Ich musste etwas ändern. Es war völlig verrückt dort auf den Straßen. Die Bomben, Menschen, die verhungern - ich dachte, ich muss den Menschen eine andere Art von Nahrung geben - Nahrung für ihren Geist.“
Academia Superior / Wakolbinger
Ahmad musste fliehen, nachdem er vom IS aufgespürt wurde. Er lebt heute in Deutschland, wo er weiterhin seine Stimme erhebt.
„Etwas tun, wenn etwas falsch läuft"
Mut bewies auch die Computerexpertin Manal al-Sharif, die in Saudi-Arabien das System herausgefordert hat. Sie setzte sich trotz des Fahrverbots für Frauen selbst ans Steuer und wurde prompt verhaftet. Für ihr Engagement für Frauenrechte erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Sie konnte vor allem eines von mutigen Menschen lernen: „Etwas tun, wenn etwas falsch läuft. Wenn Gesetze die Menschen nicht respektieren, dann sollten diese Gesetze verändert und blockiert werden."