Erfolg durch schnelle Reha

Ein Arbeitsunfall kann das Leben von einer Sekunde auf die andere schlagartig verändern. So wurde einem Mann der Daumen der rechten Hand weggerissen. Dank einer schnellen Rehabilitation (Reha) ist seine Hand nach nur vier Monaten beweglich wie vorher.

Rund 20.000 Arbeitsunfälle in Oberösterreich verzeichnet die Allgemeine Unfallversicherung (AUVA) in einem Jahr. Im Herbst 2017 hatte ein Produktionstechniker aus Linz beim Reinigen einer Maschine seinen Daumen verloren. Vier Stunden wurde er im Unfallkrankhaus (UKH) der AUVA von zwei Chirurgen samt Team operiert. Solche Verletzungen kommen selten vor, so Unfallchirurgin Martina Kerschhagl, häufiger sind ähnliche Fingerverletzungen bei der Fließbandarbeit.

Erfolg durch schnelle Reha

ORF

„Das Schwierigste ist die Durchblutung“

Besonders schwierig war, die Gefäße zu rekonstruieren, so die Ärzte. „Die Durchblutung wiederherzustellen ist das Schwierigste bei solchen Verletzungen“, so Unfallchirurg Matthias Dorner. Die Reha begann im UKH direkt im Anschluss an die Operation, „das ist das Um und Auf bei derartigen Verletzungen“, sagte Kerschhagl. Gleichzeitig wurde die Reha-Einrichtung der AUVA, der Weiße Hof in Niederösterreich, informiert – sodass der Linzer seine Therapie ohne Unterbrechung fortsetzen konnte, sagte die ärztliche Leiterin im Weißen Hof Karin Gstaltner.

Aufenthalt individuell

Dort lernen Querschnittgelähmte, Amputierte oder andere in der Bewegung Eingeschränkte, wie sie mit dem Alltag wieder fertig werden. Bei dem Produktionstechniker ging es darum, die Grob- und Feinmotorik der Hand zu verbessern. Ziel ist im Idealfall die Wiedereingliederung ins Berufsleben. Wie lange die Patienten bleiben werde individuell entschieden, so Gstaltner.