Herausforderungen mit neuem Datenschutz

Mit einer neuen EU-Regelung sollen Daten besser geschützt werden. Ab Ende Mai gilt die so genannte Datenschutzgrundverordnung. Nicht alle Unternehmen sind auf die neuen Regeln ausreichend vorbreitet, obwohl saftige Strafen drohen.

Daten gelten als das Gold des 21. Jahrhunderts. Fast alle Unternehmen verarbeiten personenbezogene Daten - von Geburtstagen über Adressen bis hin zu Kleidergrößen oder Shopping-Vorlieben. Sie alle müssen ab Mai transparent dokumentiert werden.

Saftige Strafen bei Fehlern

Daten könnten so nicht mehr einfach beliebig verwendet werden, sagt Markus Roth, Unternehmensberater und Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer. Auch bisher habe es - in jedem Land andere - Regeln gegeben, Strafen in Österreich aber kaum. Die Datenschutzverordnung gilt nun in der gesamten EU. Fehler können bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes kosten. „Bei so einer Größenordnung muss man die Maßnahmen auch wirklich einhalten.“ Und doch: Weit nicht alle Unternehmen seien ausreichend vorbreitet, so Roth.

Daten im Computer

Public Domain

Viele Unternehmen seien auf den neuen Datenschutz noch nicht vorbereitet

Unternehmen müssen in Zukunft besser auf Daten aufpassen. Sie müssen genauer dokumentieren, wie sie diese schützen und verwenden. Manche Unternehmen brauchen einen eigenen Datenschutzbeauftragen. Konsumenten bekommen damit mehr Rechte. Sie können nachfragen, welche Daten eine Firma hat und diese auch löschen lassen.

Langfristige Verbesserung

Natürlich bedeute das Aufwand, sagt der auf Datenschutz spezialisierte Anwalt Michael Pachinger, aber er sieht auch für Unternehmen einen Mehrwert - Transparenz etwa. Die Verordnung sei eine Verbesserung - für Konsumenten und Unternehmen, aber das werde nicht von heute auf morgen gehen, so Pachinger: „Das wird ein langes Projekt – Ergebnisse erwarte ich mir in etwa fünf bis zehn Jahren.“