Mathematik-Bildungsstandards: OÖ vorne
Insgesamt haben sich die Schüler seit der letzten Erhebung 2012 leicht verbessert. Nach wie vor hat aber fast jeder sechste Mühe mit den einfachsten Rechenaufgaben. Fast 73.000 Schülerinnen und Schüler haben im Vorjahr den neunzigminütigen Test bundesweit gemacht. 52 Prozent der Jugendlichen erreichen die Bildungsstandards komplett. Sechs Prozent übertreffen sie sogar. 27 Prozent erreichen die Standards teilweise, 15 Prozent nicht.
Oberösterreich führt Mathe-Ranking an
Oberösterreich erreicht, wie schon 2012, den besten Wert. 56 Prozent der oberösterreichischen Jugendlichen der achten Schulstufe haben beim jüngsten Test die Standards erreicht. Wobei es in Oberösterreich auch die wenigsten Risikoschülerinnen und -schüler gibt. Hinter Oberösterreich folgen bei den Bildungsstandards im Fach Mathematik Salzburg, die Steiermark und Tirol. Burgenland, Kärnten und Wien sind die Schlusslichter. Laut dem Bericht erklären sich die Unterschiede durch die Zusammensetzung der Schülerschaft. Beträchtlich sind laut dem Bericht die Unterschiede zwischen Schülern ohne beziehungsweise mit Migrationshintergrund.
Zusammenhang mit Bildung der Eltern
Einmal mehr zeigt die Auswertung einen starken Zusammenhang zwischen dem Bildungsabschluss der Eltern und den schulischen Leistungen der Kinder. Jugendliche, mit Eltern, die einen Lehrabschluss haben, liegen etwa im Schnitt hinter jenen, deren Eltern Matura haben.
Lob aus der Landespolitik
Der 1. Platz der oberösterreichischen Schüler und Schülerinnen bei der österreichweiten Überprüfung der Mathematik-Bildungsstandards sorgt in der Landespolitik für Freude und Lob. Landeshauptmann Thomas Stelzer gratulierte Schülern und Lehrern zu ihrer Leistung und meinte, das Ergebnis zeige, dass man in Oberösterreich auf dem richtigen Weg sei. Jetzt gelte es aber, die Ergebnisse der Überprüfung genau anzusehen und in Bereichen, wo sich Aufholbedarf zeige, gezielte Maßnahmen zu setzen.
Unterstützung von Pädagogischen Hochschulen
Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) kündigte an, dass Schulen, die zumindest 20 Prozent unter den Bildungsstandards geblieben sind, ab heuer spezielle Unterstützung von pädagogischen Hochschulen bekommen. Dabei sollen Ursachen für das schlechte Abschneiden analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
FPÖ: „Bildungsdefizite verringern“
Der vorliegende Bericht sei grundsätzlich positiv, aber kein Grund zum Jubeln, meint FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr. Denn insgesamt hätten 27 Prozent aller Schüler mit Migrationshintergrund die Bildungsstandards nicht erreicht. Bei jenen ohne Migrationshintergrund seien es lediglich acht Prozent. Wichtigste Aufgabe in Oberösterreich sei es jetzt, die Bildungsdefizite zu verringern.