Neue Integrationsstudie für Wels

Nicht zuletzt wegen der jahrzehntelangen Zuwanderung von Arbeitskräften gibt es in Wels einen besonders hohen Anteil an Migranten. Eine neue Studie zum Thema Kinder und Bildung zeigt nun Probleme und Problemlösungen auf.

In Auftrag gegeben wurde die am Montag präsentierte Integrationsstudie von der Stadt Wels bei der Donau Universität Krems. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Welser Bevölkerung sind demnach ausländische Staatsangehörige, Tendenz steigend. In den Volksschulen liegt der Anteil von Kindern mit nicht-deutscher Umgangssprache bei 64 Prozent, in den Neuen Mittelschulen bei 67 Prozent. In der AHS-Unterstufe hingegen nur bei 17 Prozent.

Verständigungsschwierigkeiten Eltern-Lehrer

Weil viele Eltern mit Migrationshintergrund über Sprachdefizite verfügen, gebe es immer wieder Probleme in der Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern, geht aus der Studie außerdem hervor. Ein Beispiel: Die Eltern würden zwar das Mitteilungsheft unterschreiben, aber den Inhalt nicht verstehen.

Besondere Deutsch-Förderung

Die Studie rät deshalb zu intensiver Lernunterstützung, so Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FPÖ). Man habe daher eine „Lernwerkstatt Deutsch“ ins Leben gerufen: In den Stadtteilen Noitzmühle und Gartenstadt würden rund 90 Schüler aus 14 Ländern an drei Tagen pro Woche unter Anleitung von Lernbegleitern ihre Hausübungen machen.

Weiters seien in den Kindergärten 42 Sprachpädagogen im Einsatz, sowie in den Kindergärten sowie den Horten 32 Pädagogen und Helfer mit Migrationshintergrund. Auch die Empfehlung der Studienexperten zur Zusammenarbeit mit ausländischen Kulturvereinen werde umgesetzt, so Generationen-Stadträtin Margarete Jossek-Herdt (FPÖ).

Grüne: „Problem Ghettobildung“

Für die Welser Grünen zeigt der nun präsentierte Integrationsbericht vor allem das Problem der Ghettobildung auf - mit sehr vielen Kindern ausländischer Staatsbürgerschaft in der Noitzmühle und in der Neustadt, und sehr wenigen in Laahen. Die grüne Gemeinderätin Stefanie Rumerstorfer appelliert daher an die Verantwortlichen, für eine bessere Durchmischung der Bevölkerungsgruppen zu sorgen.

SPÖ kritisiert ungleiche Personalkapazitäten

Und die Welser SPÖ wirft der FPÖ vor, die Integrationsarbeit in der Noitzmühle zu vernachlässigen. Es sei nicht einzusehen, dass für den Stadtteil Noitzmühle nicht die gleichen Personalkapazitäten zur Verfügung gestellt würden wie in der Gartenstadt, kritisiert SP-Fraktionsvorsitzender Stefan Ganzert.