Millionenauftrag für Primetals
Die vollen Auftragsbücher führen auch dazu, dass das Unternehmen nach Jahren der Umstrukturierung und des Personalabbaus wieder Mitarbeiter einstellt.
Von protektionistischen Maßnahmen profitiert
Wissen aus der Stahlstadt Linz ist nach wie vor weltweit gefragt. Primetals Technologies, hervorgegangen aus der voestalpine Industrieanlagenbau (VAI), liefert für den größten Stahlproduzenten der Welt, ArcelorMittal, zwei Walzwerke nach Mexiko. Der Auftragswert beträgt mehrere Hundert Millionen Euro, so der Finanzvorstand des Unternehmens Andreas Weinhengst: „Es werden insbesondere protektionistische Maßnahmen gesetzt, wie Importzölle auf Billigstahlimporte aus China - wie zum Beispiel in Mexiko und den USA. Da haben wir jetzt mit diesem Großauftrag auch profitiert.“
ORF
„Sehen, dass es bergauf geht“
Für die Linzer Anlagenbauer ist dies aber auch ein Zeichen dafür, dass die Konjunktur weltweit wieder anzieht und die Industrie in neue Anlagen investiert, so der technische Geschäftsleiter Andreas Flick: „Wir sehen eindeutig, dass es bergauf geht, nicht nur für den Standort Linz, sondern auch für die ganze Gruppe. Die Stahlindustrie wächst global und investiert wieder.“
„Anpassung der Kostenstruktur war nötig“
Und das spürt auch der Standort Linz, der in den vergangenen Jahren, nach dem Einstieg des japanischen Mitsubishi-Konzerns umstrukturiert wurde, so Weinhengst: „Wir hatten anfänglich Schwierigkeiten, weil wir den Personalstand an die neue Struktur anpassen mussten. Das heißt, wir mussten die Kostenstruktur an ein großes Industrieunternehmen anpassen müssen, nach dem Ausscheiden aus dem Siemens-Konzern. Aktuell haben wir einen Auftragseingang, der vor zehn Jahren ähnlich hoch war.“
100 neue Fachkräfte in den nächsten drei Jahren
Der Konzern mit 7.000 Mitarbeitern und dem Hauptsitz in London setzt aber auch auf den Standort Linz und einem seiner wichtigsten Forschungszentren. Hier wird unter anderem daran gearbeitet, die Stahlindustrie zu digitalisieren und die Industrie 4.0 auch im Bereich Stahlerzeugung umzusetzen. Im Konzern wird damit gerechnet, dass die Konjunktur noch weiter Fahrt aufnehmen wird. Bis zu 100 neue Fachkräfte sollen daher in den kommenden drei Jahren in Linz aufgenommen werden, um den Standort Linz als weltweit gefragter Anlagenbauer im Bereich der Stahlindustrie weiter auszubauen.