Arbeitslosigkeit: WK will Gesetzesänderungen

Ende 2017 waren 46.000 Menschen in OÖ arbeitslos. Die Wirtschaftskammer fordert jetzt daher eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, um Arbeitslose wieder schneller in die Berufswelt zu integrieren.

Mindestens zehn Prozent der Arbeitslosigkeit seien „hausgemacht“, so Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer. Denn oft spiele nicht nur mangelnde Qualifikation, sondern auch zu wenig Arbeitsmotivation bzw. mangelnde Flexibilität der Arbeitslosen eine Rolle, wie eine aktuelle Umfrage unter Unternehmen gezeigt habe.

„Keine Geringfügigkeit für Arbeitslose“

Mit einem Sechs-Punkte-Programm könne man den Arbeitskräftemangel wirksam reduzieren, so Hummer, die sich unter anderem für ein Verbot von geringfügiger Beschäftigung Arbeitsloser ausspricht: „Es ist im Prinzip heute manchmal für einen Arbeitslosen lukrativer, wenn er geringfügig arbeiten geht und dann noch den Arbeitslosenbezug lukriert. Und das kann nicht sein, denn das zahlen wir alle miteinander. Deshalb unsere klare Forderung: Arbeitslosigkeit und geringfügige Beschäftigung miteinander geht nicht."

„Mindestsicherung statt Notstandshilfe“

Bei wiederholter Jobverweigerung könne man sich auch eine endgültige Streichung des Arbeitslosengeldes vorstellen. Und Hummer spricht sich auch für „Mindestsicherung statt Notstandshilfe“ aus. Denn dieses unbefristete Arbeitslosengeld produziere nachweislich Langzeitarbeitslosigkeit.

AK-Kritik: „Arbeitslose sind nicht unwillig“

Scharfe Kritik erntete Hummer mit ihren Forderungen von AK-Präsident Johann Kalliauer: Dass zehn Prozent der Arbeitslosen „unwillig“ seien, sei falsch, das würden auch Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) belegen, so Kalliauer.