Mehr Stromausfälle durch Klimawandel

Wetterkapriolen werden mit dem Klimawandel laut Experten stark zunehmen und damit auch die Gefahr von Stromausfällen. Die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) hat berechnet, wie viel diese Stromausfälle jeden einzelnen Haushalt künftig kosten werden.

Das Wetter hat immer schon verrückt gespielt. Doch mit dem Klimawandel werden die extremen Wetterereignisse häufiger, da sind sich Wissenschaftler einig. Johannes Reichl vom Energie-Institut der JKU hat sich in einer Studie für 19 EU-Staaten mit den Folgen der Erderwärmung auseinandergesetzt. Sturm und Regen werden in Zukunft laut Reichl vermutlich häufiger und unter Umständen stärker, „und diese Starkwetterereignisse haben große negative Auswirkungen auf die Stabilität unseres Stromnetzes“.

Materielle Schäden und Leidensdruck

Und diese würden in weiterer Folge die Haushalte auch viel Geld kosten, „weil während eines Stromausfalls Dinge kaputt werden – wie tiefgekühlte Lebensmittel, die nach einer gewissen Zeit zum Auftauen anfangen“. Dazu kämen auch „softe Schäden“: „Etwa der Leidensdruck, dem Haushalte ausgesetzt sind, wenn sie zum Beispiel keine Kommunikationsmöglichkeiten haben – die Menschen sitzen in der Arbeit fest, weil der öffentliche Verkehr nicht geht, können aber nicht bei den Kindern anrufen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Oder wenn man nach einer gewissen Zeit zu Hause kein Wasser mehr hat und daher die Toilette auch nicht mehr einsatzfähig ist.“

Stromausfall im Winter teurer

Die Analyse ergab, dass die Schäden eines 24-stündigen Stromausfalls jeden Haushalt zwischen 7,68 und 44,64 Euro kosten können - je nach Land und Jahreszeit. Momentan sei ein Stromausfall im Winter teurer. Durch die Klimaerwärmung werden aber die wetterbedingten Stromausfälle im Sommer überproportional zunehmen - und damit auch die Kosten.

Mit den Daten der Studie werden die Regionen in Österreich erforscht, die mit den schlimmsten Wettereignissen in den nächsten 50 Jahren zu rechnen haben. Aber auch Stromnetzbetreiber sind daran interessiert, um ihre Infrastruktur dementsprechend anzupassen.

Link: