Falscher Lebensretter betrog Pensionisten

Seinem Lebensretter wollte ein Pensionist aus Ebensee persönlich danken und suchte nach dem unbekannten Helden im Internet. Ein 31-jähriger Bad Ischler gab sich daraufhin als der Gesuchte aus, entpuppte sich aber als Betrüger.

Josef Strassmair aus Ebensee hat nur wenige Erinnerungen an seinen schweren Autounfall im Mai 2016. Das Auto habe zu brennen begonnen, er habe die Türen nicht mehr aufgebracht, sei schnell bewusstlos gewesen, aber irgendjemand habe ihm geholfen: „Da hat noch einer von außen die Türen aufreißen können, dann ist das Auto explodiert.“

Bad Ischler gab sich als Lebensretter aus

Dank des unbekannten Helfers überlebte der 79-Jährige. Als sich Strassmair von seinen schweren Verletzungen erholt hatte, wollte er seinem Lebensretter persönlich danken. Er suchte ihn über Facebook und in der Lokalpresse. Über ein Jahr passierte nichts, dann meldete sich im Sommer doch noch ein 31-Jähriger aus Bad Ischl und behauptete, der gesuchte Held zu sein.

Angeblicher Held entpuppte sich als Betrüger

Strassmair lud seinen Helden und dessen Freundin aus Dankbarkeit zu einem Abendessen ein und gab ihm mehrere hundert Euro als Belohnung für seinen Einsatz. Doch der 31-Jährige nutzte die Dankbarkeit des Pensionisten offenbar aus. Immer wieder lud er sich zum Essen ein, erzählte von seinen Geldsorgen. Schließlich borgte er sich insgesamt 700 Euro von Strassmair und seiner Frau aus. Doch das Paar sah das Geld nicht wieder und ging zur Polizei. Die Beamten fanden schnell heraus, dass der 31-Jährige nicht der vermeintliche Lebensretter war. Er gestand, nur den Verkehr geregelt zu haben. Der mutmaßliche Betrüger wurde bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.

Weitere Suche nach „wahrem Lebensretter“

Strassmair hofft dennoch weiter, seinen wahren Lebensretter zu finden: „Vielleicht besteht doch die Möglichkeit, dass er noch auftaucht, die Mühe wäre es Wert.“ Dann könnte er diesem endlich danken, so der Pensionist.