VCÖ fordert Tempo 80 statt 100

Während die Regierung über höhere Geschwindigkeitslimits nachdenkt, fordert der Verkehrsclub Österreich Tempo 80 auf Freilandstraßen. Damit wolle man der hohen Zahl an Toten auf den Freilandstraßen entgegenwirken.

Kreuze, abgelegte Blumensträuße und Gedenksteine neben den Freilandstraßen erinnern an schreckliche Unfälle. Innerhalb von dreieinhalb Jahren sind auf Oberösterreichs Straßen 163 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Freilandstraßen getötet, weitere rund 11.200 verletzt worden. Das hat eine aktuelle Erhebung des Verkehrsclub Österreich bei der Analyse des Zeitraums 2014 bis zum ersten Halbjahr 2017 ergeben.

„Tempo 80 ist sehr wirksame Methode“

Das tödliche Unfallrisiko auf den Freilandstraßen sei hoch, denn während in diesem Zeitraum nur ein Viertel der Verkehrsunfälle in Oberösterreich auf Freilandstraßen passierte, war der Anteil der tödlich Verunglückten doppelt so hoch, so Markus Gansterer vom VCÖ. Der Verkehrsclub schlägt daher vor, dass auf den Freilandstraßen Tempo 80 statt 100 eingeführt werden soll. Das sei eine sehr wirksame Methode, um die Sicherheit zu erhöhen und die Zahl der schweren Unfälle zu verringern.

Doppelt so viele Verkehrstote wie die Schweiz

Der VCÖ nennt auch europäische Beispiele: So senke etwa Frankreich ab Juli das Geschwindigkeitslimit von 90 auf 80 km/h. In Schweden gelte Tempo 70 in Norwegen oder Zypern Tempo 80. Auch in der Schweiz gilt auf den meisten Freilandstraßen die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Österreich habe rund doppelt so viele Verkehrstote wie die Schweiz. In der Schweiz seien nicht nur die Tempolimits, sondern auch die Toleranzgrenzen für Zu-Schnelles-Fahren deutlich niedriger.