Warnung vor Bergtouren am Traunstein
Erst vergangene Woche war ein erfahrener Kletterer am Traunstein in den Tod gestürzt. Am Wochenende erfolgte dann der nächste Zwischenfall. Ein 50-jähriger Bergsteiger aus Leonding überlebte einen 70-Meter Sturz mit schweren Verletzungen.
Bergrettung kritisiert Touren auf Traunstein im Winter
Bernhard Ebner von der der Bergrettung Gmunden steht mit seinen Kameraden derzeit im Dauereinsatz. Es sei für die Bergrettung „tief erschütternd“, zu sehen, wie viele Leute am Wochenende, während der letzten Bergung, wieder am Berg unterwegs gewesen seien: „Es war rutschig, die Leute haben sich ‚heruntergehandelt‘, also unglaublich eigentlich. Man muss offen sagen, dass man bei diesen Verhältnissen derzeit nichts am Traunstein verloren hat.“
ORF
Wenn man jetzt in den Bergen unterwegs sein möchte, sollte man unbedingt niedrigere Berge für eine Tour auswählen, so Bergretter Bernhard Ebner.
Schwierige Rettung vom Traunstein
Erst Mitte vergangener Woche konnte am Traunstein ein Mann nach einem Sturz nur mehr tot geborgen werden. Am Sonntag dann der nächste Zwischenfall: Wieder war ein Mann am Traunstein abgestürzt, diesmal 70 Meter über ein Geröllfeld. Zu zweit waren die beiden Oberösterreicher - ein 50-jähriger Vater und sein 21-jähriger Sohn aus Leonding - am Samstag auf den Traunsteig gestiegen, am Sonntag traten sie den Rückweg über den Naturfreundesteig an. Dabei passierte das Unglück, so Bernhard Ebner von der Bergrettung Gmunden.
Vor den Augen des Sohnes abgestürzt
Der Vater stürzte vor den Augen seines Sohnes rund 70 Meter ab. Der Sohn informierte die Bergrettung, doch der Hubschrauber konnte wegen des Nebels zunächst nicht starten. 35 Bergretter aus Gmunden und Traunkirchen machten sich zu Fuß zur Absturzstelle auf, packten den Schwerstverletzten auf eine Trage und begannen mit ihm den schwierigen Abstieg. Schließlich verzog sich der Nebel.
Zwei Ärzte bei Rettung anwesend
Der Schwerverletzte wurde nach Wels ins Krankenhaus geflogen. Der Sohn hatte einen Schock erlitten, weil er den Vater abstürzen sah, so Ebner. Er sprach von Glück bei der Rettung - nicht nur wegen des Nebellochs, sondern auch, weil zwei Ärzte der Bergrettungen anwesend waren, die den Schwerstverletzten medizinisch bestmöglich versorgten.