Ermittlungen gegen ÖFB-Präsident Windtner

Ermittlungen hat die Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen ÖFB-Präsident Leo Windtner eingeleitet. Der Grund ist eine seit zwei Jahren bekannte 100.000 Dollar-Förderung der FIFA. Gegenüber dem ORF OÖ sagte Windtner am Mittwoch, dass alle Geldflüsse längst geklärt seien.

Die Förderung betrifft das oberösterreichische Fußballsozialprojekt Acakoro in den Slums von Kenia, dem Windtners Ehefrau als Schirmherrin vorsteht. Eine Bereicherung wird dem Oberösterreicher nicht vorgeworfen, es gehe um die mögliche Ausnützung einer Machtposition, berichten die Internetplattformen „Addendum“ und „90 Minuten.at“. Angezeigt wurde das ganze vom ESV Wels - dort im Verein gibt es seit längerem Turbulenzen und Machtkämpfe, außerdem fühlt man sich vom oberösterreichischen Fußballlandesverband ungerecht behandelt, weil dem Verein im Vorjahr die Spielgenehmigung entzogen worden ist. Bei der Anzeige vermuten viele eine Retourkutsche gegen Windtner.

„Nur alte Zeitungsausschnitte vorgelegt“

Windtner selbst verweist darauf, dass alle Geldflüsse belegbar und längst geklärt seien, über die Anzeige habe er das ÖFB-Präsidium bereits vor über einem Monat informiert. Windtner sagte Mittwochfrüh gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Das sind Fakten, die alle letztlich schon abgehandelt worden sind. Es sind auch nur alte Zeitungsausschnitte vorgelegt worden. Natürlich muss die Korruptionsstaatsanwaltschaft Ermittlungen einleiten, wenn eine Anklage eingeht. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen, im Gegenteil, denn der Schlussbericht der FIFA ist mehr als entwaffnend. Denn es wird erstens die korrekte Abrechnung dieser Subvention bestätigt, und zweitens das Projekt in jeder Hinsicht gelobt und als richtungsweisend für die soziale Funktion des Fußballs bezeichnet.“

Leo Windtner im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker

„Überhaupt kein Faktum, das neu wäre“

Zu einem angeblichen Vorverfahren bei der Ethikkommission der FIFA, sagte Windtner: „Dazu kann ich nichts sagen. Das wird von dieser Plattform so dargestellt. Aber dieses Thema ist letztlich ausschließlich bei der FIFA anheimgestellt.“ Es gebe überhaupt kein Faktum, das neu wäre, so Windtner. Dies sei ein Thema, das vor nunmehr eineinhalb Jahren im Zuge eines Vergleiches mit einem österreichischen Medium beigelegt worden ist und jetzt komplett neu aufgekocht werde, so Windtner.

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