Zahl der Mangelberufe hat sich verdoppelt

Für Unternehmen wird die Suche nach Arbeitskräften in einigen Branchen immer schwieriger. Wo die Nachfrage nach Arbeitskräften das Angebot stark übersteigt, spricht man von Mangelberufen - und deren Zahl hat sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt.

27 Berufe, wie zum Beispiel Dachdecker, Maschinenbauer, IT-Fachkräfte, Schweißer, Zimmerer oder Pflegekräfte, finden sich auf heuer der Liste der Mangelberufe - so viele wie noch nie, so Erhard Prugger von der Wirtschaftskammer: „Ich glaube es hängt mit der erfreulicherweise sehr boomenden Konjunktur zusammen. Die demographische Entwicklung schlägt auch schon ein wenig durch, also es gibt weniger junge Menschen, die ins Berufsleben eintreten. Darüber hinaus wird vielleicht auch bei der Berufswahl oft zu wenig bedacht, welche Chancen ich am Arbeitsmarkt habe.“

„Gesetzgeber muss sich von Dogmen verabschieden“

In den auf der Mangelliste genannten Berufsgruppen ist es für Arbeitgeber leichter, Mitarbeiter aus dem Nicht-EU-Ausland zu beschäftigen, so Prugger: „Wir müssen mal schauen, dass wir am österreichischen Arbeitsmarkt alle verfügbaren Arbeitskräfte in die Betriebe bekommen. Das hilft ja beiden Seiten. Die Firmen müssen dazu beitragen, was sie auch schon tun. Der Gesetzgeber muss sich auch von gewissen Dogmen verabschieden, also Ausländer nehmen Österreichern in der Regel die Arbeitsplätze nicht weg, sondern wir finden dort niemanden. Daher müssen wir auch froh sein, wenn diese Jobs von ausländischen Arbeitskräften übernommen werden."

„Regionale Probleme genauer betrachten“

Die Wirtschaftskammer möchte außerdem, dass bei der Erstellung der Liste mehr auf regionale Probleme eingegangen wird - denn der Koch steht derzeit zum Beispiel nicht auf Liste, obwohl Köche besonders in Tourismusregionen händeringend gesucht würden.