67 Mio. Euro Investitionen für Stodertal

Um der Phyrn-Priel Region Aufwind für den Wintertourismus zu verschaffen, investiert das Land Oberösterreich bis 2024 gemeinsam mit Peter Schröcksnadel und dessen Sohn 67 Millionen Euro.

Durch die Investitionen sollen neue Liftanlagen und Nächtigungsmöglichkeiten geschaffen werden, hieß es am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Linz. Die 67 Millionen Euro kommen vom Land Oberösterreich und hauptsächlich von der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, die mehrheitlich Peter Schröcksnadel und dessen Sohn Markus gehört.

„Plan B“ für Region erarbeitet

Nachdem ein Gutachten ergeben hatte, dass eine Verbindung der oberösterreichischen Skigebiete Hinterstoder und Wurzeralm rechtlich nicht möglich ist, habe man die Region „nicht im Stich gelassen“, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer und sein Stellvertreter Michael Strugl (beide ÖVP) betonten. Man habe mit den Schröcksnadels einen „Plan B“ ausgearbeitet, um der Region eine „wirtschaftliche und touristische Perspektive zu geben“, meinte Stelzer weiter. Das Land werde von der Gesamtinvestition 26 Mio. Euro übernehmen.

Skifahrer auf der Wurzeralm

HIWU/Mandl

Neue Seilbahnen und Apparthotel geplant

Das Vorhaben sieht ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel dennoch als ein „geschäftliches Risiko“. Denn sogenannte „Stand-alone-Skigebiete“ im Gegensatz zu Skischaukeln seien eigentlich nicht mehr zeitgemäß. Aber dennoch wolle man die „Region nicht allein lassen“ und investiere. So soll in Hinterstoder eine neue Zubringerbahn entstehen, auf der Wurzeralm und Frauenkar eine Standseilbahn erneuert sowie eine 10er-Bahn errichtet werden, kündigte Schröcksnadel „massive Verbesserungen“ an.

Angebote für Familien gefragt

Sohn Markus erklärte, dass ein neues Apparthotel mit rund 250 Betten in Hinterstoder kommen soll. Das Vier-Sterne-Haus verzichtet bewusst auf Gastronomie-Angebote, denn die Gäste sollen im Ort essen und diesen beleben. Bisher sind es vor allem Tagestouristen, die im Stodertal Ski fahren. Damit künftig mehr Familien ihren Winterurlaub dort verbringen, müsse aufgerüstet werden. Das gelte auch für Beschneiungsanlagen.

Skiverbindung zwischen Hinter- und Vorderstoder

Als Projekt für die nahe Zukunft nannte Strugl eine Skiverbindung zwischen Hinter- und Vorderstoder. Dazu soll eine Errichtungsgesellschaft gegründet werden. Als nächsten Schritt gelte es, rechtliche Fragen abzuklären. Am 18. Jänner werde dieser Investitionsplan dem zuständigen Landtagsausschuss präsentiert.

Reaktion der Grünen

Für die Grünen begrüßte deren Landessprecherin Maria Buchmayr die geplante Investition. Sie betonte in einer Presseaussendung aber auch, dass eine Abstimmung mit dem Naturschutz bei der Umsetzung der Pläne notwendig sei. Denn zu den wertvollsten Gütern für die Gäste zähle eine intakte Natur: „So kann es nicht sein, dass für zusätzliche künstliche Beschneiungsprojekte der Wasserhaushalt in Teilen der Region gefährdet wird", stellte Buchmayr fest.

Sie forderte darüber hinaus einen genauen Zeitplan und auch die Einbindung aller Mitwirkenden wie Tourismus und Marketing, der Wirtschafts- und Gewerbetreibenden, Gastronomen und Hoteliers sowie Naturschutzverbände.