Athleten-Manager Wagner im Dopingzwielicht

Die englische Zeitung «The Telegraph» tritt einen neuen Dopingskandal in der Leichtathletik los, und mittendrin ist auch ein Oberösterreicher, der Scharnsteiner Athleten-Manager Robert Wagner.

Im Zentrum des Skandals steht der Trainer des einst bereits wegen Dopings gesperrten Sprint-Weltmeisters und Olympiasiegers Justin Gatlin, Dennis Mitchell. Als Filmproduzenten getarnte Undercover-Reporter der Britischen Zeitung „The Telegraph“ besuchten das Gatlin-Trainingscamp in Florida mit dem Vorwand, einen Film über die Leichtathletik zu produzieren. Dort traten sie mit Mitchell und eben dem Oberösterreicher Robert Wagner in Kontakt.

„Lockvogel“ als Filmproduzent

Um einen Schauspieler für den Film als Läufer in Form zu bringen, haben Mitchell und Wagner illegale Substanzen wie Testosteron und Wachstumshormone angeboten. Im Raum stand eine Summe von 212.000 Euro. Wagner habe erklärt, die Anwendung von Dopingmitteln sei eine „alltägliche Situation“ und sein „Fachgebiet“. Er könne auf verlässliche Ärzte in Österreich zurückgreifen und die Mittel in die USA bringen, berichtet „The Telegraph“ am Dienstag.

„Nur gesagt, um den Job zu bekommen“

Der 57-jährige Scharnsteiner Wagner bestreitet in einer dem ORF Oberösterreich vorliegenden, bereits vor vier Wochen an den internationalen Leichtathletik Verband IAAF übermittelten Erklärung, in Doping involviert gewesen zu sein und meint zu den gegenüber der getarnten Reporterin getätigten Aussagen: „Ich habe ihr (der getarnten Reporterin) das nur gesagt, um den Job zu bekommen“.

Die Erklärung im Wortlaut

Die offizielle, dem ORF OÖ vorliegende Erklärung von Robert Wagner im Wortlaut: “Today’s Daily Telegraph story is deeply flawed because it is based on completely untrue comments I made to undercover reporters posing as film producers. I made up the comments to impress them, led on by a make believe scenario. It was just big talk. I did not actually source or supply the substances the reporters asked for but stupidly claimed I could. I apologise to Mr Gatlin, his management and family for saying completely false things about him and I apologise to other completely innocent athletes also wrongly implicated by my words. I had reported and informed the Athletics Integrity Unit (AIU) four weeks ago and I will assist any investigation in every way that I can. I also gave a statement to the Daily Telegraph on Monday as they requested which has not been acknowledged or used in any of their reporting to date.”

Gatlin trennte sich von Trainer Mitchell

Sprint-Star Justin Gatlin selbst hat sich umgehend von seinem Trainer Dennis Mitchell getrennt, die US-Anti Doping Agentur sowie der internationale Leichtathletikverband IAAF ermitteln bereits.

Dennis Bankowsky, ooe.ORF.at

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