38 Verletzte: Chlorgas bei Verladen ausgetreten

Nach dem Chlorgasaustritt in der Firma Agrana in Aschach an der Donau haben Experten am Nachmittag die Ursache dafür bekanntgegeben: Das Unglück passierte beim Umpumpen aus einem Eisenbahnwaggon. 38 Personen wurden laut Polizei verletzt.

Nach Angaben der Polizei trat durch eine chemische Reaktion beim Umpumpen der Chemikalie eine geringe Menge Chlorgas aus. Zahlreiche im Umfeld Beschäftigte klagten daraufhin über unterschiedlich starke Atembeschwerden. Laut Polizei wurden 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verletzt, neun davon schwer. 40 Feuerwehrleute und rund 80 Polizei- und Rettungskräfte waren im Einsatz. Zum entstandenen Schaden gab es vorerst keine Angaben.

Chlorgasaustritt Aschach

laumat.at/Matthias Lauber

Mehrere Expertenteams arbeiten an der Aufklärung, wie es zu dem Chlorgasaustritt kommen konnte

Ärzte aus der Umgebung hinzugezogen

Bei den Verletzten handelt es sich um Mitarbeiter des Betriebes. Rotes Kreuz und Samariterbund waren mit 15 Fahrzeugen im Einsatz, auch viele Ärzte aus der Umgebung wurden hinzugezogen. Jene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die nicht über akute Gesundheitsbeschwerden klagten, wurden vorübergehend im Veranstaltungszentrum Aschach untergebracht und betreut.

Evakuierung aufgehoben

Nach einer Beratung von Feuerwehr, Arbeitsinspektorat und Unternehmensleitung konnte am Nachmittag dann auch die Evkuierung des Werksgeländes wieder aufgehoben werden. Das Werk hat 280 Mitarbeiter, 200 waren im Dienst. Die Produktion im Werk lief diese Woche nicht, da eine planmäßige Revision und Wartung anstand.

55 Standorte weltweit

Die Agrana definiert sich als ein international ausgerichtetes österreichisches Unternehmen, das landwirtschaftliche Rohstoffe zu industriellen Produkten verarbeitet. Nach eigenen Angaben auf der Homepage ist der Konzern mit rund 8.600 Mitarbeitern an 55 Produktionsstandorten weltweit tätig. Den Umsatz gibt der Konzern mit 2,6 Milliarden Euro an. Das Werk in Aschach an der Donau wurde 1936 in Betrieb genommen, es wird in vier Schichten gearbeitet. Erst im Oktober wurde ein 80 Millionen Euro teurer Werkszubau eröffnet.

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