IS-Heimkehrer unter Beobachtung der Polizei

Sieben Heimkehrer und verhinderte Dschihadisten habe die Polizei in Oberösterreich derzeit unter Beobachtung, heißt es aus der Landespolizeidirektion. Die Zahl jener Personen, von denen möglicherweise eine Gefahr ausgehe („Gefährder“), liege im zweistelligen Bereich.

Auch wenn die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Syrien und dem Irak in den vergangenen Monaten stark zurückgedrängt worden ist, seien die Aktivitäten hierzulande nicht weniger geworden, sagt Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Dazu gehöre auch viel Schreibtischarbeit: Die Ermittler sind im regelmäßigen Kontakt mit ausländischen Behörden. Pilsl lobt die „gute Kooperation mit den Amerikanern“, besonders im Bereich der Terrorismusfinanzierung.

Heimkehrer unter Beobachtung

"Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, täglich Panik zu verbreiten, so Pilsl. Es gebe noch einige Heimkehrer in Oberösterreich, die aber „wissen, dass wir ein Auge auf sie geworfen haben.“ Der Staatsschutz wurde aufgestockt, jetzt fehlen der Polizei noch die technischen Möglichkeiten zur Überwachung, fordert Pilsl einmal mehr. „Es würde uns einiges vereinfachen und dient dem Schutz der Bevölkerung.“

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl

ORF

Pilsl fordert einmal mehr bessere technische Überwachungsmöglichkeiten

IS-Prozess in Linz

Unter enormen Sicherheitsvorkehrungen steht seit Mittwoch in Linz ein Mann vor Gericht, weil er große Mengen an Propaganda-Material des „Islamischen Staats“ im Internet heruntergeladen und weiterverbreitet haben soll. Die Identität und das Alter des Mannes sind aber unbekannt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten, der laut eigenen Angaben Anfang 40 ist und aus Marokko stammt, Mitgliedschaft bei der Terrormiliz vor, was dieser bestreitet. Der Prozess ist vertagt worden, um ein Gutachten eines Computerspezialisten einzuholen.