Waren um 2,7 Mio. Euro gestohlen – Diebe gefasst

Zehn Jahre lang sollen professionell organisierte Diebe in Firmen und Sportgeschäfte eingebrochen haben. Dabei erbeuteten sie Waren im Wert von 2,7 Millionen Euro, so die Polizei am Montag. Sechs der 19 Verdächtigen wurden festgenommen.

In Österreich schlugen die Kriminellen zwischen 2014 und 2016 elfmal zu, in acht Fällen räumten sie in Oberösterreich Warenlager aus, auch in Kärnten und Salzburg waren sie aktiv, so der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA), Gottfried Mitterlehner. So hatten sie es auf teure Werkzeuge, Arbeitskleidung sowie Sportartikel und Fahrräder abgesehen, sagte Rudolf Frühwirth von der Abteilung Einbruch.

Diebesgut palettenweise abtransportiert

Bei den Einbrüchen ging die Bande besonders dreist vor, sie transportierte ihr Diebesgut palettenweise in Lkws ab und brachte es in die Slowakei. Sie soll über eine regelrechte „Firmenstruktur mit Beschaffungs-, Verwertungs- und Verkaufslogistik verfügt“ haben, so Oberstleutnant Erwin Meindlhumer vom LKA. Der Auftraggeber, der inzwischen der Exekutive namentlich bekannt sei, saß in der Slowakei, er managte den Verkauf der gestohlenen Waren.

Der entscheidende Durchbruch bei den Ermittlungen erfolgte vorigen Herbst im Bundesland Salzburg. In Eugendorf waren auf einer Wiese ein verlassener Lkw und ein Begleitfahrzeug sichergestellt worden. Wie sich herausstellte, waren die Autos auf dem Weg zu einem Einbruch in einer durchnässten Wiese stecken geblieben. In dem Pkw wurden Blankopapiere für das beabsichtigte Diebesgut entdeckt.

Lkw voll Beute sichergestellt

Inzwischen befinden sich in Österreich drei Verdächtige und in der Slowakei drei Personen in Haft. Am Wochenende wurde ein Lkw voll mit sichergestellter Beute im Wert von 350.000 Euro nach Linz überstellt. Die Waren werden den Geschädigten zurückgegeben.

Die Ermittlungen der österreichischen und slowakischen Polizeibeamten dauerten mehrere Monate. Die lange Dauer der Ermittlungen begründete Mitterlehner auch damit, dass es in Österreich „kaum öffentliche Videoüberwachung gibt und eine systematische Kennzeichenerfassung an Grenzen fehlt“. Das erschwere die Ermittlungsarbeit, meinte er in Richtung der Regierungsverhandlung. 80 Prozent der professionellen Einbrüche werden laut dem LKA-Leiter von Banden aus dem Osten begangen.