In Linz bangen 1.000 Mieter um Wohnungen
Sie wohnen seit Jahrzehnten in ihren Wohnungen in der Wimhölzel-Hinterland-Siedlung in Linz - jetzt sollen die Bewohner der rund 400 Wohnungen der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz (GWG) zumindest vorübergehend umziehen, weil die Häuser neu gebaut werden sollen.
„Vor allem die Älteren haben Angst“
Das Gerücht schwebe wie ein Damoklesschwert über der Siedlung „vor allem die älteren Bewohner haben Angst“, so die Sprecherin einer Bürgerinitiative, Danijela Grabez. Statt die Siedlung abzureißen und neu zu bauen, schlägt sie eine Sanierung vor - „Das Dach müsste seit 20 Jahren schon saniert werden“.
Doch damit wäre es nicht getan, heißt es auch seitens der zuständigen Wohnungsgesellschaft GWG. Die Häuser der Siedlung sind 86 Jahre alt, in einigen Wohnungen gibt es nicht einmal ein Badezimmer und auch viele Fenster müssten für einen besseren Wärmeschutz getauscht werden. Eine Sanierung würde sich nicht rentieren, heißt es auch in einem aktuellen Gutachten.
Entscheidung im Dezember
GWG-Sprecher Wolfgang Pfeil sagte im Gespräch mit dem ORF OÖ, „da die wirtschaftliche, aber auch die technische Lebensdauer der Objekte bereits erreicht beziehungsweise überschritten ist, wird ein entsprechender Beschluss zu fassen sein“. Dieser werde im Dezember gefällt.
Wenn für einen Abriss entschieden werde, soll es für die betroffenen Bewohner Ersatzwohnungen geben, teurere Mieten im Neubau sollen mit Beihilfen leistbarer werden, hieß es seitens der GWG am Dienstag.
Denkmalgeschützte Teile nicht betroffen
Die seit 2009 unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Anlage sind dabei nicht betroffen. Das markante Ensemble mit Brunnen, das in den 30er-Jahren von Stadtbaumeister Kurt Kühne entworfen wurde, wurde vor drei Jahren um sieben Millionen Euro saniert.