Hohe Strafen für Drogenhändler

Zwei Drogenhändler sind am Landesgericht Steyr zu vergleichsweise langen Gefängnisstrafen verurteilt worden: ein 37-jähriger Mann aus dem Libanon zu sechseinhalb Jahren, ein 18-jähriger Nigerianer zu 20 Monaten Haft.

Wenn es gelingt, die Täter zu inhaftieren, dann ist der Erfolg oft nicht von Dauer. Denn die Verurteilten würden in den Drogenringen rasch durch andere Dealer ersetzt, so Christoph Mayer, Vizepräsident des Landesgerichts Steyr.

Keine Milde gegenüber Drogenhändlern

Es ist eine hohe Strafe, die der 37-jährige Libanese ausgefasst hat. Milde kennen die Richter gegenüber Drogenhändlern nicht, so Mayer gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Eine Freiheitsstrafe von 6,5 Jahren für ein Suchtmitteldelikt ist doch im oberen Bereich und nicht mehr alltäglich. Konkret war es beim Angeklagten so, dass er bereits eine einschlägige Vorstrafe aufgewiesen hat. Er war auch der Kopf dieser kriminellen Vereinigung.“

Zerschlagung der Drogenringe währt oft nicht lange

Wer gefasst wird, für den zahlt sich der Drogenhandel nicht aus. Doch Suchtgiftringe, die zerschlagen werden, sind meist noch lange nicht tot, so Mayer: „Die Entwicklung ist die, dass Drogenringe, die zerschlagen werden, nicht endgültig der Vergangenheit angehören. Denn sofort nach Inhaftierung dieser mutmaßlichen Täter bilden sich neue Zellen und Organisationseinheiten, die dann diese Aufgaben übernehmen.“

„Drogenhändler aus allen sozialen Schichten“

Bestimmten Nationalitäten könne man den Suchtgifthandel nicht zuordnen, so Mayer. Man könne nicht sagen, dass Österreicher weniger kriminell wären als Ausländer oder Asylsuchende. Zudem kämen die Drogenhändler aus allen sozialen Schichten.