Chefdramaturgin Ulrike Zemme gestorben

Ulrike Zemme, Chefdramaturgin des Theaters in der Josefstadt, ist am Dienstag im Alter von 61 Jahren gestorben. Wie das Theater in einer Aussendung mitteilte, erlag die gebürtige Linzerin einer kurzen, schweren Krankheit.

Zemme galt als „eine der erfolgreichsten Übersetzerinnen russischer Theaterliteratur“ und war an vielen Ur- und Erstaufführungen in der Josefstadt beteiligt. „Wir haben ihr viel zu verdanken“, wird Intendant Herbert Föttinger zitiert. „Ullis Tod kommt für uns Josefstädter völlig unvermittelt in den Endproben zu ‚Professor Bernhardi‘, ihrer letzten Dramaturgie. Das Ensemble und alle Mitarbeiter widmen ihr diese Premiere.“

Vom Burgtheater in die Josefstadt

Ulrike Zemme wurde in Linz geboren und studierte Slawistik und Germanistik an der Universität Salzburg. Von 1989 bis 1995 war sie Produktionsdramaturgin am Wiener Burgtheater, wo sie u.a. die Tschechow-Dramen „Iwanow“ und „Kirschgarten“ für Peter Zadeks Inszenierungen sowie „Sonnenuntergang“ von Isaak Babel für Dieter Giesings Inszenierung am Akademietheater übersetzte.

Seit 1998 war sie Dramaturgin am Theater in der Josefstadt, wo sie seit der Direktion Föttinger Leiterin der Dramaturgie war. Hier war sie auch für viele erfolgreiche Dramatisierungen verantwortlich und erstellte etwa die erfolgreiche Bühnenfassung zu Daniel Glattauers Romanen „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“.