Ethikunterricht vor dem Aus
2025 kommt das Aus für alle Schulversuche in Österreich. Das gilt für das Skigymnasium in Stams, wo der Schulversuch seit 50 Jahren läuft. Genauso soll der Ethikunterricht, der seit 20 Jahren in der Oberstufe von Gymnasien und berufsbildenden Schulen am Stundenplan steht, gestrichen werden.
Ethik als Pflichtfach
In Oberösterreich gibt es an 47 Schulen Ethikunterricht, rechnet Herbert Gimpl, Rektor der Pädagogischen Hochschule in Linz, vor. Experten fordern jetzt den Ethikunterricht endgültig als Pflichtfach zu verankern. Auch weil die Zahl der nichtkonfessionellen Schüler seit Jahren steigt, hieß es am Freitag bei einer Enquete in der Pädagogischen Hochschule in Linz. Professor Anton Bucher von der Uni Salzburg evaluiert seit 2000 für das Bildungsministerium den Ethikunterricht und fordert diesen sogar statt des Religionsunterrichts. „Ethik ist zu wichtig, da kann man nicht einfach ein Alternativfach schaffen.“
APA/Harald Schneider
Angeboten werden sollte das Fach unter Einbindung der Religionsgemeinschaften. Bei Ministerium bremst man: „Wir müssen so einvernehmlich wie möglich ans Werk gehen, was aber nicht bedeuten darf, dass nichts passiert“, sagt Sektionschef Kurt Nekula.
60 Millionen zusätzliche Kosten
Letzten Endes hängt es auch von einer künftigen Bundesregierung ab, ob sie die gesetzlichen Grundlagen für einen verpflichtenden Ethikunterricht in allen Schulen schafft, ergänzt Nekula. Sollte der kommen, müsse man aber mit 60 Millionen Euro zusätzlichen Kosten rechnen.