Metaller: Verhandlungen abgebrochen

Für rund 70.000 Beschäftigte in Oberösterreich sind es wichtige Verhandlungen - auch mit Signalwirkung für andere Branchen. Doch die fünfte Runde der Verhandlungen für den Metaller-KV ist Dienstagfrüh ergebnislos abgebrochen worden.

Die Arbeitnehmervertreter hatten ein Plus von vier Prozent gefordert, die Vertreter der Metallverarbeitenden Industrie hingegen 2,5 Prozent geboten.

„Abstand ist eindeutig zu groß“

Jetzt dürfte gestreikt werden, wie der aus Oberösterreich stammende Verhandlungsleiter für die Gewerkschaft ProGE, Rainer Wimmer, Dienstagfrüh sagte: „Der Abstand ist eindeutig zu groß. Es war nicht möglich, auch mit anderen Konstruktionen hier ein Ergebnis zu erzielen.“ Die Zeichen stehen nun auf Arbeitskampf, so Wimmer: „Daher haben wir die Situation, dass wir jetzt den ÖGB-Vorstand informieren, um die Streikfreigrabe zu bekommen. Das wird auch tatsächlich gelingen.“ Gestreikt wird aber nicht sofort, zunächst gibt es Betriebsversammlungen. Mit den ersten Streiks rechnet Wimmer für nächste Woche.

Für Walter Schopf, leitender Sekretär der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge, gibt es keinen anderen Weg. „Die Verhandlungen sind klar daran gescheitert, weil die Arbeitgeber nicht bereit waren, ein Angebot zu legen, mit dem wir zufrieden waren“, sagte Schopf im Gespräch mit ORF-Redakteur Robert Fürst. Schopf betonte die Bereitschaft zu Kompromissen, aber „ein Kompromiss mit 2,5 Prozent ist sicher für uns nicht in Ordnung“.

Arbeitgeber reagierten mit Unverständnis

Kein Verständnis für das Verhalten der Gewerkschaft kommt von der oberösterreichischen Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer, „das ist wirklich standortgefährdend“. Das Angebot über 2,5 Prozent liege auf dem Tisch, in diesem Zusammenhang von Streik zu sprechen „da passen einfach die Relationen nicht“. Es sei das erste Jahr jetzt, wo die Konjunktur wieder anzieht „und jetzt ist die Frage: gefährden wir das mit überschießenden Abschlüssen?“

„Die Gewerkschaften haben heute die Sozialpartnerschaft schwer beschädigt,“ kritisierte auch Fachverbandsobmann Christian Knill sein Gegenüber. „Dieses Angebot (2,5 Prozent, Anm.) bestand aus einer vollständigen Abgeltung der Inflation der letzten zwölf Monate von 1,88 Prozent sowie einem Aufschlag von 0,62 Prozent. Dieser Aufschlag entspricht einem erheblichen Anteil des Produktivitätszuwachses und würde den Beschäftigten eine deutliche Reallohnerhöhung bringen“, so Knill in einer Aussendung.

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