Oberösterreichs Friedhöfe schrumpfen

Die oberösterreichischen Friedhöfe stehen aktuell vor einem Problem: Durch die wachsende Beliebtheit von Urnengräbern wird immer weniger Friedhofsfläche benötigt. Gleichzeitig bringen Urnen deutlich weniger Geld als Gräber ein.

Auch der Barbarafriedhof im Herzen von Linz schrumpft, so wie viele andere Friedhöfe in Oberösterreich. Vor einigen Jahrzehnten gab es hier noch 20.000 Gräber - nun sind gerade noch 16.000 belegt. Der Verwalter des Friedhofs, Clemens Frauscher: „Für den Friedhof bedeutet dies, dass es auf der einen Seite eine Spur weniger Einnahmen gibt, und auf der anderen Seite ein Stück mehr Arbeit. Denn die freien Grabflächen, die bei uns sehr grün gestaltet sind, müssen natürlich gepflegt werden.“

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Barbarfriedhof in Linz

Drei von vier Begräbnissen sind Urnenbestattungen

Dass weniger Gräber benötigt werden, liegt vor allem an der steigenden Beliebtheit von Urnenbestattungen, bei denen oft auf ein klassisches Grab mit Grabstein verzichtet wird. Am Linzer Stadtfriedhof St. Martin, dem größten der Landeshauptstadt, kämpft man mit demselben Problem. Hier sind bereits drei von vier Begräbnissen Urnenbestattungen.

Internet für das Totengedenken

Die Verwalterin der Friedhöfe der Linz AG, Karin Weilguny, sagt: „Das heißt, die Angehörigen wollen nicht mehr so wie früher garteln und im Sommer jeden zweiten Tag gießen kommen. Aber sie möchten schon ein würdevolles Andenken an ihre lieben Verwandten haben.“ Aktuell denkt man bei der Linz AG intensiv darüber nach, ob und wie man das Internet für das Totengedenken nutzen könnte. Denn die Nachfrage nach Möglichkeiten, seinen Verstorbenen online ein Denkmal zu setzen, gäbe es bereits, so Weilguny.