Kritik an Kosten für Nachmittagsbetreuung
Vergangene Woche gab die Landesregierung bekannt, dass in Zukunft die Kinderbetreuung am Nachmittag nicht mehr kostenlos sein wird - auf 70 bis 90 Euro pro Kind sollten sich Eltern gefasst machen. Mehr dazu in: Einsparungen im Landesbudget (ooe.ORF.at ; 23.10.17)
Ab Februar 2018 kostenpflichtig
Zwar sei es nachvollziehbar, dass sozial gestaffelte Elternbeiträge wieder eingeführt werden. „Wir spüren schon seit längerem den Druck der Gemeinden, die Finanzierung zu bewältigen“, sagt Edith Bürgler-Scheubmayr, die Vorsitzende des Kuratoriums der Erhalterkonferenz. Dieses Gremium vertritt die kirchlichen Kindertageseinrichtungen.
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Allerdings sei es ein Problem, dass es so kurzfristig, mit Februar 2018 geschehen soll. Viele berufstätige Eltern würden jetzt wohl keine Betreuung finden. Es sei nämlich zu erwarten, dass jene, die nichts zahlen wollen, ihre Kinder abmelden und die Nachmittagsgruppen dann aufgelassen würden, weil eben die erforderliche Mindestzahl nicht erreicht wird.
„Bilungspolitischer Rückschritt“
Die Vertreterin der kirchlichen Kindertageseinrichtungen sieht aber noch ein anderes Problem: Einen bildungspolitischen Rückschritt. Mit Einführung des Gratiskindergartens 2009, habe es einen wichtigen Beitrag für die grundlegende Stärkung der frühkindlichen Ausbildung gegeben. Eine Entwicklung, die jetzt wohl gebremst werde, das gelte gerade für Kinder aus sozialbenachteiligten Familien oder Familien mit Migrationshintergrund.
Dass die Beiträge in sozialen Härtefällen erlassen werden, sei zu begrüßen. In weiterer Folge sei aber auch wichtig, dass sie hinsichtlich der in Anspruch genommenen Betreuungszeit auch gestaffelt werden, fordert Edith Bürgler-Scheubmayr als Vertreterin der kirchlichen Kindertageseinrichtungen in Oberösterreich.