Angelhaken als Gefahr für Vögel

Immer öfter würden Wasservögel verenden, weil sie Köder von Anglern oder weggeworfene Haken fressen, warnen Tierschützer. So hat die oberösterreichische Tierrettung allein im Vorjahr 150 verletzte Schwäne gerettet.

Mehr als 3.200 Fischerkarten haben Angler in Oberösterreich im Vorjahr beantragt. Deren Werkzeug, konkret die Angelhaken, würden laut Tierschützern aber immer öfter im Magen von Wasservögeln landen. Mit verheerenden Folgen für die Vögel, so Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich: „Es ist ein unglaubliches Martyrium. Wenn zum Beispiel ein Haubentaucher einen Köderfisch schluckt, kann sich dieser in der Magenwand oder dem Schlund verhaken. Dann erstickt oder verhungert der Vogel elendig.“

Gänsesäger mit Angelhaken Köder Schnabel

Naturschutzbund

Gänsesäger mit Angelköder

150 Schwäne gerettet

Wie viele Vögel an verschluckten Angelhaken jedes Jahr sterben, kann nur geschätzt werden. Die oberösterreichische Tierrettung hat laut eigenen Angaben allein im Vorjahr 150 verletzte Schwäne gerettet. Bei manchen hatten sich Angelhaken durch den Hals gebohrt oder Angelschüre um die Schnäbel gewickelt.

„Weisen in Ausbildung immer darauf hin“

Für den Landesfischereiverband kommt das völlig überraschend. Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer sagte gegenüber dem ORF OÖ: „Diese Meldungen sind bis zu uns nicht vorgedrungen. Mir ist bekannt, dass solche Sachen vereinzelt passieren, die wir natürlich sehr bedauern. Wir weisen bei unseren Ausbildungen der Jungfischer immer darauf hin, Haken nicht achtlos wegzuwerfen und Köder nicht in der Wiese liegen zu lassen, damit nichts passiert.“

Er erhoffe sich, dass ihm von den Tierschützern konkrete Fälle gemeldet werden. Denn dann könne man auch einschreiten, so Pilgerstorfer.