Bei Gänsen genau auf Herkunft achten

90 Prozent der Importgänse, die demnächst rund um Martini verzehrt werden, kommen laut Konsumentenschützern der Arbeiterkammer, im Gegensatz zu den heimischen aus Ländern mit extrem niedrigen Tierschutzstandards.

Für die Produktion von Stopfleber sei in Bulgarien, Ungarn, Spanien, Frankreich und Belgien die Zwangsmast von Gänsen nach wie vor erlaubt. Auch das Rupfen lebendiger Tiere für Daunenprodukte sei in China oder Osteuropa noch immer weit verbreitet. In Österreich ist beides zwar seit Jahren verboten, der Import solcher Ware allerdings nicht.

Bis zu 15 Quadratmeter pro Gans

Die Konsumentenschützer empfehlen daher ebenso wie die Landwirtschaftskammer den Kauf von Weidegänsen von einem der österreichweit 250 Landwirte, die sich auf diese Gänsehaltung spezialisiert haben. Für jedes dieser Tiere müssen mindestens zehn Quadratmeter auf einer Weide zur Verfügung stehen, bei Bio-Weidegänsen müssen es mindestens 15 Quadratmeter sein, auch das Getreidefutter ist zertifiziert.

Gänse

APA/Robert Jäger

Die heimischen Weidegänse dürfen immerhin acht Wochen länger leben als importierte Tiere

Die heimischen Tiere mit Auslauf haben durch langsameres Wachstum - 20 statt zwölf Wochen bei den Importgänsen - dunkleres, fettärmeres Fleisch. Sie haben einen geringeren Bratverlust und gelten als geschmackvoller, stimmen die Konsumentenschützer mit der Landwirtschaftskammer überein. Käufer sollten auf das Etikett der angebotenen Ware achten. Konventionelle Weidegänse kosten ab Hof circa elf bis zwölf Euro pro Kilo, Biogänse 13 bis 15 Euro.

Ein Gänsegericht pro Kopf und Jahr

Die Weidegansbauern produzieren allerdings pro Jahr nur rund 42.000 Tiere. Die gesamte heimische Erzeugung erreicht insgesamt 120.000 Gänse. Der Selbstversorgungsgrad variierte in den vergangenen Jahren zwischen 15 und 22 Prozent. Mit einem Pro-Kopf-Verzehr von rund 0,2 Kilogramm essen die Österreicher durchschnittlich einmal pro Jahr ein Gänsegericht - vor allem rund um den Martinitag oder zu Weihnachten.

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