Jachs mit Vorzugsstimmen im Nationalrat

Nach dem Vorliegen des endgültigen Wahlergebnisses steht auch fest, dass nur eine Kandidatin durch das neue ÖVP-Vorzugsstimmensystem den direkten Sprung ins Parlament geschafft hat. Es ist die Freistädterin Johanna Jachs.

Am Sonntag wurde gewählt, am Montag feierte Johanna Jachs ihren 26. Geburtstag, und jetzt ist die Freitstädter Bezirksobfrau der Jungen Volkspartei fix im Parlament. Mit 5.363 Vorzugstimmen im Wahlkreis Mühlviertel verdrängte sie die 50-jährige Getraud Scheiblberger von Platz 2.

Nur Jachs profitierte vom neuen System

Jachs ist die einzige Kandidatin der ÖVP in Oberösterreich, die vom neuen Vorzugsstimmensystem der Partei profitierte. Sieben Prozent der Stimmen in einem Wahlkreis reichten dabei für eine Vorreihung, gesetzlich sind es 14 Prozent. Die Juristin Jachs ist die Tochter des im August 2016 verstorbenen ÖVP-Bürgermeisters von Freistadt Christian Jachs und arbeitet im Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Weilbuchner auf Platz 2 im Innviertel

Ebenfalls dank der Vorzugsstimmen einen Sprung nach vorne machte der Innviertler Gerald Weilbuchner aus Burgkirchen. Allerdings reichte es nur für Platz 2 im Wahlkreis Innviertel, und weil die ÖVP nur ein Grundmandat in diesem Wahlkreis erreichte, wird er nicht in den Nationalrat einziehen. Die meisten Stimmen erhielt ÖVP-Spitzenkandidat August Wöginger, nämlich 7.060 im Wahlkreis Innviertel. Überholt hat Weilbuchner unter anderem Manfred Hofinger, ins Parlament kommt trotzdem dieser - über die Landesliste, auf der Hofinger vertreten ist, Weilbuchner hingegen nicht. Damit hat der 26-Jährige zum zweiten Mal das Nachsehen. 2015 nach der Landtagswahl musste Weilbuchner auf ein Mandat verzichten, weil er alkohlisiert mit dem Auto unterwegs gewesen war.

Haimbuchner mit den meisten Vorzugsstimmen

Eigentlicher „Vorzugsstimmenkaiser“ in Oberösterreich wurde FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner im Wahlkreis Hausruckviertel, wo er auf Listenplatz 16 kandidiert hatte, mit 9.362 Stimmen. Nötig wären 9.022 Nennungen gewesen. Er verzichtet jedoch auf sein Nationalratsmandat.

7.040 Stimmen für Johann Singer, SPÖ ging leer aus

Johann Singer, ÖVP-Spitzenkandidat für das Traunviertel, erhielt ebenfalls mit 7.040 Stimmen ein „echtes“ Vorzugsstimmenmandat, das er auch annimmt. Leer ausgangen ist die SPÖ.

Die Vorgabe der ÖVP einen Vorzugsstimmenwahlkampf zu führen, wurde in Oberösterreich offenbar beherzigt. Unter den Top-Ten sind mit Ausnahme von Haimbuchner und SPÖ-Nationalrat Markus Vogel acht schwarze Kandidaten.