Weiter Kampf gegen Menschenhandel
Es gibt viele Formen von Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung ist nur eine davon: „Kindersoldaten, erzwungene Arbeit, billige Kleidung – all das sind Formen von Ausbeutung, die mit Menschenhandel zu tun haben“, sagt Sophie Otiende, und weiß, wovon sie spricht. Im Alter von 13 Jahren wurde Sophie Otiende von ihrem Onkel eingesperrt, sie musste für ihn arbeiten, wurde körperlich und sexuell missbraucht.
ORF
Sophie Otiende ist auf Einladung des päpstlichen Missionswerk in Österreich, spricht mit Schülern. Auch, um Missverständnisse zu beseitigen. „Erzwungene Arbeit betrifft auch Männer. Aber meistens denkt man, dass Männer die Täter und Frauen die Opfer sind“, sagt Sophie Otiende bei ihrem Vortrag, "Das macht es für Männer, die missbraucht wurden, so schwer, rauszukommen und um Hilfe zu bitten. Das muss sich ändern.“
Seltene Anzeigen
Armut sei das Hauptproblem und mangelnde Bildung. Menschenhändler versprechen ihren Opfern das Blaue vom Himmel, um sie dann unter Druck zu setzen und bedrohen. Oft befinden sich die Opfer in Ländern, in denen sie die Sprache nicht verstehen, haben keine Dokumente, keine Vertrauten. So schaffen sie es in den seltensten Fällen, sich zu befreien.
APA/dpa/Julian Stratenschulte
Menschenhandel steht nach dem illegalen Geschäft mit Drogen und Waffen an dritter Stelle, was die erzielten Gewinne betrifft. Oft geht Menschenhandel Hand in Hand mit Schlepperei, immer wird jemand ausgebeutet. In Österreich wird Menschenhandel mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. Zu Anzeigen kommt es aber nur selten, was keineswegs bedeutet, dass es das Problem nicht gebe, heißt es von der Polizei.