Tierrettungen droht das Aus

Den oberösterreichischen Tierrettungen, die jedes Jahr Tausende ausgesetzte oder verletzte Tiere zum Tierarzt oder ins Tierheim bringen, droht das Ende. Alle drei aktiven Vereine in Oberösterreich kämpfen ums finanzielle Überleben.

Die Tierrettung Steyr hat beispielsweise seit Jahresbeginn keinen einzigen Euro Spendengeld bekommen. In Zukunft werden wohl Feuerwehr und Polizei die Arbeiten der Tierrettung übernehmen.

Benzin für Fahrzeuge wird aus eigener Tasche bezahlt

Wird ein vermisster Hund gefunden, ein Hase angefahren oder bricht - wie vor kurzem im Raum Steyr geschehen - das Nandu-Weibchen Sissi aus ihrem Gehege aus - werden sie alarmiert. Mehrere Tausend Einsätze absolvieren die ehrenamtlichen Mitarbeiter der oberösterreichischen Tierrettungen jedes Jahr.

Nandu

ORF

Auch bei der Suche nach dem Nandu-Weibchen Sissi war die Tierrettung dabei

Jetzt droht ihnen das Aus, denn sie erhalten inzwischen so wenig Spenden, dass die Ehrenamtlichen den Sprit und die Ausrüstung für ihre Rettungsfahrten bereits aus der eigenen Tasche bezahlen müssen.

Wenig Spendenbereitschaft

Ulrich Grünzner, der seit Jahren für die österreichische Tierrettung unterwegs ist, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Die meisten Tierrettungen müssen schauen, wie sie wieder Geld in die Taschen bekommen, damit sie wieder ausfahren können. Die Dienstleistungen der Tierrettungen in ganz Österreich werden irrsinnig gerne angenommen, 4.000 Ausfahrten haben wir jedes Jahr, aber wenn es um das Spenden geht dreht sich jeder um und sagt ‚Ich habe eh schon dort und da gespendet‘. Das spüren wir halt alle miteinander stark.“

Drei statt 30 ehrenamtliche Mitarbeiter

Personell muss der Gürtel immer enger geschnallt werden. So hatte die Tierrettung Steyr vor einigen Jahren noch 30 ehrenamtliche Mitarbeiter - inzwischen sind es nur mehr drei. Nächstes Jahr wird die Tierrettung Steyr nun aller Voraussicht nach zusperren müssen. Die Folgen sind noch völlig unklar. Denn was bisher von ehrenamtlichen Tierschützern geleistet wurde, das werden in Zukunft wohl Feuerwehr und Polizei erledigen müssen.

Link: