Sorge wegen Afrikanischer Schweinepest

Eine weitere Facette der Wildschweinplage im Grenzgebiet zu Südböhmen ist, dass die Schweine von tschechischer Seite als Hauptüberträger der Afrikanischen Schweinepest gelten. Ein Experte sieht den heimischen Schweinemarkt bedroht.

Die Afrikanische Schweinepest sei für den Menschen zwar völlig ungefährlich, Schweine aber verendeten an der Erkrankung innerhalb weniger Tage, sagt Hans Schlederer, der Chef der oberösterreichischen Schweinebörse. Er befürchtet, dass Wildschweine, die aus Tschechien nach Oberösterreich herüberkommen, auch Hausschweine anstecken könnten: „Wir müssen leider von einer großen Bedrohung sprechen, insbesondere wenn Hausschweine im Freien gehalten werden."

Schweine

APA/Helmut Fohringer

Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, für Schweine aber tödlich

Wenn sie Gelegenheit dazu haben, würden die Wildschweine auch gerne Kontakt mit den Hausschweinen aufnehmen und diese dann infizieren, erklärt Schlederer, der in diesem Zusammenhang von einer drohenden Katastrophe spricht.

Exporte nicht mehr erlaubt

Noch viel schlimmer sind für Schlederer mögliche Auswirkungen auf den heimischen Schweine- bzw. Fleischmarkt: „Wenn in einem Land die afrikanische Schweinepest, egal ob bei Wild- oder Hausschweinen ausbricht, dann ist der Export, also das internationale Geschäft mehr oder weniger stillgelegt. Und das hätte dann riesengroße Auswirkungen auf den Markt und letztlich auch auf den Schweinepreis. Und deshalb haben wir große Sorge, dass da in nächster Zeit etwas passiert.“

Schweinepest-Fälle in Osteuropa

Laut dem Chef der Schweinebörse, seien im Baltikum praktisch flächendeckend die Wildschweine und auch die Hausschweine „verseucht“. Auch in Polen und Tschechien habe es zuletzt Wildschweinfunde von erkrankten Tieren gegeben, der jüngste Fall sei in Rumänien festgestellt worden.

Größte Bedrohung für Schweinebauern

„Wir haben wirklich Sorge, dass mit den Wildschweinen Monat für Monat dieses Virus näher nach Österreich herangetragen wird", sagt Schlederer im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Das sei derzeit die größte Bedrohung für die österreichischen Schweinebauern.

Hans Schlederer im Gespräch im ORF-Redakteur Gernot Ecker:

Schlederer sieht die Jäger im Mühlviertler Grenzgebiet damit noch stärker gefordert, die Wildschweinpopuluation unter Kontrolle zu halten und eine weitere Vermehrung zu unterbinden.

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