Metallbau Fill insolvent

Metallbau Fill aus Hohenzell hat am Montag Insolvenz angemeldet. Als Grund dafür wurde die geänderte Marktsituation im Hauptmarkt Großbritannien angegeben. Das Unternehmen soll saniert und fortgeführt werden, hieß es.

Fill Metallbau baut und montiert Gebäudehüllen und Sonderkonstruktionen in ganz Europa. Ein Aussichtsturm in Brighton (East Sussex) und zahlreiche weitere Großprojekte im Großraum London machten jedoch in den vergangenen Jahren Großbritannien zum Hauptmarkt für das Innviertler Metallbauunternehmen. Zwei Drittel des Umsatzes entfielen zuletzt auf das Geschäft in Großbritannien, so eine Presseaussendung des Unternehmens am Montag.

Fill Unternehmensgebäude Hohenzell

Fill Metallbau

„Brexit“ mitverantwortlich für Insolvenz

Weil die Aufträge in den letzten Jahren stark zugenommen hatten, musste man auf Fremdfirmen zurückgreifen. Bei denen scheint es zu Qualitätsproblemen gekommen sein. Auch die veränderte Marktsituation seit dem „Brexit“ dürfte eine der Ursachen für die Insolvenz sein. Laut des österreichischen Verbandes Creditreform betragen die Aktiva rund 8,11 Mio. Euro, die Passiva circa 31,15 Mio. Euro.

Erste Schritte für eine Sanierung sind laut Unternehmen bereits eingeleitet, die Auftragslage sei grundsätzlich gut, heißt es. Elf Aufträge stehen vor der Fertigstellung, weitere Aufträge mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro würden vorliegen.

Stefan Fill, Geschäftsführer

Fill Metallbau

Stefan Fill, Geschäftsführer

238 Mitarbeiter betroffen

Es werde eine Neustrukturierung und Fortführung des 1968 gegründeten Unternehmens angestrebt, hieß es in der Aussendung. Ein Großteil der derzeit 238 Mitarbeiter, darunter auch 20 Lehrlinge, soll weiter beschäftigt werden. Man wolle künftig verstärkt in den heimischen und deutschen Markt investieren, so die Verantwortlichen.

Es wurde weiters festgehalten, dass vom Sanierungsverfahren ausschließlich die Fill Metallbau GmbH in Hohenzell betroffen sei, aber keine weiteren Gesellschaften oder Beteiligungen der Unternehmensgruppe in Schärding, Wien, Ried im Innkreis, Wels und Großbritannien. Betroffen sind 972 Gläubiger, denen eine Quote von 30 Prozent binnen zwei Jahren angeboten wird, so der KSV.