Leitbetriebe wollen mit Start-ups kooperieren

In Oberösterreich wird ein neues Partnersuch-Programm für Firmen gestartet: Die Basis bilden acht international agierende Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Sie wollen sich mit jungen Start-ups vernetzen. Von der Kooperation sollen beide Seiten profitieren.

Entstehen soll eine Partnerbörse - nicht für Menschen, sondern für Unternehmen. Der Name der Initiative „Pier 4“ erinnert nicht zufällig an einen Hafen. An diesem Pier, einem Lande- und Umschlagplatz, sollen einerseits große Flaggschiffe anlegen, in diesem Fall acht gut aufgestellte Betriebe aus ganz Oberösterreich.

Vertreten sind verschiedene Branchen: Etwa aus der Logistik, Energieversorgung oder aus der Software-Entwicklung. AMAG, Elin, Energie AG, Fabasoft AG, Lenzing AG, Miba AG, Primetals Technologies und TGW machen mit.

Pier 4

Land OÖ / Ernst Grilnberger

Außerdem sollen bei „Pier 4“ passende Schnellboote vor Anker gehen, also Start-ups: innovative, neu gegründete Firmen. Wenn deren Ideen oder Geschäftsmodelle gefallen, sollen sie zur Vorstellung nach Linz geholt werden. Kommt es zu einer Zusammenarbeit, stellen die große Industrieunternehmen Know-How und Ressourcen zur Verfügung und profitieren von den Innovationen der Kleinen.

Leitbetriebe investieren

Getragen wird die Vernetzungsinitiatve von der Firma Tech2b. Sie berät und fördert junge Unternehmen im Hightech-Bereich und gehört mehrheitlich dem Land Oberösterreich. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich als Finanzierungspartner bringt eine Million Euro Eigenkapital für die Start-ups ein. Auch jeder der Leitbetriebe ist bereit zu investieren. Tech2b soll über seine Netzwerke Start-ups nicht nur im eigenen Bundesland und im übrigen Österreich, sondern auch im Ausland finden. Die Unternehmen haben dazu Suchfelder definiert, wie Künstliche Intelligenz, Informationssicherheit Digitalisierung, E-Mobilität und smarte Materialien.

Oberösterreich habe mit seiner starken industriellen Basis einen Startvorteil, sagt Wirtschaftsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) : „Die Kombination ist genial und kann in dieser Qualität fast nirgendwo bewerkstelligt werden. Weder im Silicon Valley, noch in Wien, aber hier in Oberösterreich.“

Vielseitige Vernetzung

Sind die entsprechenden Start-ups gefunden, sollen diese zur Vorstellung von Prototypen und Geschäftsideen nach Linz geholt werden. Daraus könnte ein Pilotprojekt werden. Möglich ist, dass sich mehrere Industrieunternehmen oder mehrere Start-ups zusammentun. Die Leitbetriebe steuern Know-how und andere Ressourcen bei. Ist das Projekt erfolgreich, stehen Beteiligungs- und Kooperationsmöglichkeiten in Aussicht, scheitert es, teilt sich das Risiko auf. Das Projekt ist vorerst bis Ende 2018 befristet.

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