D-Wahl: Für Schneider überraschende Ohrfeige

In Deutschland ist am Sonntag ein neuer Bundestag gewählt worden. Trotz Platz 1 für Angela Merkels Unionsbündnis gab es für CDU und CSU herbe Verluste. „Dass die Ohrfeige so groß ausfällt war für mich nicht vorhersehbar“, so Volkswirtschaftler Friedrich Schneider.

Der bisherige Koalitionspartner SPD sackte auf knapp über 20 Prozent ab. Zur drittstärksten Kraft ist die umstrittene rechte Alternative für Deutschland aufgestiegen. Immerhin schaffte die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag. Die Regierungsbildung wird nun schwierig, denn die SPD hat ihren Gang in die Opposition angekündigt. Und mit der AfD will vorerst niemand zusammenarbeiten, so die Analysen der Medien. EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) bezeichnete die Wahl als „Denkzettel“.

„Ohrfeige groß und heftig“

Der aus Konstanz (Deutschland) stammende Linzer Volkswirtschaftler war im Gespräch mit ORF-Redakteur Georg Schuster von der Deutlichkeit überrascht: „Dass die Ohrfeige so groß und heftig ausfällt war für mich nicht vorhersehbar.“ Das Wirtschaftswachstum in Deutschland sei stark, davon würden üblicherweise die Regierungsparteien profitieren, so Schneider.

Er sieht die Themen Flüchtlinge, Verunsicherung, die unterschätzt worden waren als Ursache für den Verlust bei den Großparteien. „Man war sich zu sicher.“ Die Ankündigung der SPD in Opposition zu gehen, stelle für Merkel eine Herausforderung dar, weil ihr praktisch nur noch das sogenannte Jamaika-Bündnis bleibe mit Grünen und FDP.

Das gesamte Interview mit Friedrich Schneider

„AfD vorführen“

Allerdings seien da die Ansichten weit auseinander, so Schneider. Für ihn muss es eine harte Auseinandersetzung mit der AfD folgen „und man mus die AfD vorführen, dass sie keine inhaltlichen Programme hat; das ist ja auch zugegeben worden.“ Mehr dazu in „Keine falschen Kompromisse“ (news.ORF.at)