Kleinparteien im Wahlkampf

Die „Liste Pilz“, die „Freie Liste Österreich“ und „Die Weißen“ gehören bei der Nationalratswahl zwar zu den Kleinparteien, alle haben aber bereits mehr oder weniger Erfahrung in der Bundespolitik.

Liste Pilz

Peter Pilz tritt nach der Trennung im Streit von den Grünen mit seiner eigenen Liste an. Da er in der breiten Öffentlichkeit bereits wohl bekannt ist, macht er aus der Not eine Tugend. Genau 907 Euro hat er für sein einziges Wahlplakat ausgegeben und auch sein Wahlprogramm ist schnell auf den Punkt gebracht: „Viele regieren, einer kontrolliert – das ist schon die ganze Gschicht. Wenn wir im Parlament nicht kontrollieren, dann gibt es keine parlamentarische Kontrolle.“

Die Spitzenkandidatin der „Liste Pilz“ in Oberösterreich ist Daniela Holzinger, die früher für die SPÖ, danach als sogenannte „wilde“, also parteifreie Abgeordnete im Nationalrat war.

Freie Liste Österreich

Auch Rainer Widmann, der Spitzenkandidat der „Freien Liste Österreich“ (FLÖ) in Oberösterreich, hat schon mehrere Jahre Parlamentserfahrung. Zunächst bei der FPÖ, dann folgte er Jörg Haider zum BZÖ, für das er von 2008 bis 2013 im Nationalrat saß. Heuer wechselte Widmann zur FLÖ des ehemaligen Salzburger FPÖ-Chefs Karl Schnell: „Unser Herz schlägt für Österreich ist unser Wahlspruch. Daher wollen wir einen Zuwanderungsstopp, denn wir brauchen das Geld im Land.“

Ein zweiter Schwerpunkt der FLÖ ist eine „Radikalreform“ der EU oder der Austritt, worüber in einer Volksabstimmung entschieden werden soll.

Die Weißen

Mehr Mitsprache der Bürger in der Politik und mehr direkte Demokratie sind die Ziele der Partei „Die Weißen“, die mit Leo Steinbichler in Oberösterreich antreten. „Die Weißen“ wollen die Meinungen der Bürger zu bestimmten Themen sammeln und dann im Parlament vertreten. Es werde eine Volksbewegung und nicht eine Partei, für die man wie bisher nur alle fünf Jahre ein Kreuz machen darf, so Steinbichler. Außerdem sollten die Bürger in allen wichtigen Themen mitreden und mitbestimmen können.

Steinbichler war lange Zeit bei der ÖVP, schied im Streit, kandidierte dann für die Liste des früheren Tiroler AK-Präsidenten Fritz Dinkhauser und war zuletzt Nationalratsabgeordneter des Teams Stronach. Jetzt will er seine Anliegen - wie gesunde heimische Lebensmittel und eine faire Landwirtschaft - bei den Weißen einbringen.